Ausland

Krimkonflikt: Experten verweisen auf Vernetzung, auch in der Wissenschaft

  • Freitag, 14. März 2014

Berlin – „Wer glaubt, man könne Moskau wirksam isolieren, der übersieht die umfassende Vernetzung zwischen Europa und Russland. Das betrifft eben nicht nur die Wirtschaft, das betrifft die Zusammenarbeit in der Wissenschaft, Austauschprogramme, die Arbeit zwischen Nicht-Regierungsorganisationen, Städtepartnerschaften und so weiter.“

Mit diesem Hinweis hat der Osteuropa-Experte Ewald Böhlke in einem Interview mit der Zeitung „Das Parlament“ den Konflikt in der Ukraine kommentiert. „Wir leben im 21. Jahrhundert, wir sind eng vernetzte Gesellschaften, denen man nicht mit der Einflussspährenpolitik des 19. Jahrhunderts kommen kann“, ergänzte er.

Zur Krise hat sich auch das Koch-Metschnikow-Forum (KMF) geäußert, eine Nicht-Regierungsorganisation, in der sich Ärzte und der Medizin nahestehende Personen engagieren, zudem Unternehmen aus der Arzneimittel-, IT- und Medizinprodukteindustrie. „Eine medizinisch-wissenschaftliche Kooperation zwischen zwei Ländern wie Deutschland und Russland, wie sie das KMF seit Jahren unterhält und fördert, ist die beste Grundlage für eine langfristige Partnerschaft“, betonten Helmut Hahn, Vorsitzender des Forums, und sein Stellvertreter Timo Ulrichs. Sie schaffe Vertrauen, das auch durch hoffentlich kurzfristige Krisen wie aktuell um die Krim und die Ukraine oder 2008 um Südossetien nicht wesentlich erschüttert werden könne.

„Der Bereich Gesundheit/Medizin ist gerade geeignet, zusammen sachorientiert weiterzuarbeiten“, so Hahn und Ulrichs. Sie erinnerten an eine Tuberkulosekonferenz, die das Forum im Jahr 2008 organisierte und an der georgische und russische Wissenschaftler teilnahmen. Das Koch-Metschnikow-Forum wird zudem einen Projektmanager für ein Vorhaben der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit nach Kiew senden, in das Erfahrungen aus den bisherigen deutsch-russischen Projekten einfließen sollen.

Rie

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