Kritik an geplanter Zusammenführung der Pflegeausbildung
Berlin – Die von der Bundesregierung geplante Zusammenführung der Ausbildungsgänge Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Kinderkrankenpflege bedeutet für die Krankenhäuser nahezu eine Verdoppelung ihrer Ausbildungsverpflichtungen. Darauf hat das Bündnis für Altenpflege hingewiesen. Demnach statt bisher 74.000 dann 135.000 Menschen ihre Ausbildung an einer Klinik absolvieren.
„Der komplette Systemwechsel bei den Pflegeberufen ist inhaltlich und strukturell auf seine Auswirkungen und Risiken hin nicht überprüft worden“, kritisierte Bündnis-Sprecher Peter Dürrmann. Im Ergebnis würden generalistische Pflegekräfte für alle betroffenen Bereiche schlechter ausgebildet sein. Die Änderungen würden zudem nichts zur erhofften Attraktivitätssteigerung des Pflegeberufes beitragen. „Im Gegenteil: Schon während der komplexeren Ausbildung werden Überforderungssituationen zu einer erhöhten Abbrecherquote führen“, prognostizierte Dürrmann.
Seiner Meinung nach würden sich darüber hinaus dann viele junge Menschen – im Gegensatz zu heute – von vornherein gegen eine Pflegeausbildung entscheiden, die ihnen den direkten Weg in die Alten- oder Kinderkrankenpflege versperre.
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