Vermischtes

Kritik an Nachwuchswerbung der Bundeswehr

  • Freitag, 8. August 2014

Duisburg/ Osnabrück – Das Deutsche Bündnis Kindersoldaten hat die Bundeswehr für ihre Nachwuchswerbung scharf kritisiert. Die Bundeswehr hatte mit Anzeigen in der Zeitschrift „Bravo“ für ihre sogenannten Adventure Camps geworben.

„Militärwerbung bei Minderjährigen, vor allem, wenn sie so einseitig und realitätsfern ist wie die der Bundeswehr in der Bravo, ist nicht nur ethisch fragwürdig – sie ist auch nicht mit den völkerrechtlichen Verpflichtungen der UN-Kinderrechtskonvention vereinbar“, sagte Ralf Willinger, Kinderrechtsexperte bei terre des hommes und Sprecher des Deutschen Bündnis Kindersoldaten.

Seine Kritik bezieht sich dabei vor allem auf die in der Werbung verwendeten Bilder, die Sommer, Sonne, Strand und Meer zeigen. Die im Kriegsgebiet drohenden Gefahren wie Verwundung, Tod, Traumatisierung oder das Töten von Menschen würden in der Kampagne nicht angesprochen, so Willinger.

Dem Bündnis zufolge hatte der Ausschuss für Kinderrechte der Vereinten Nationen Deutschland bereits im Februar offiziell dazu aufgefordert, jegliche Bundeswehrwerbung bei Minderjährigen zu verbieten. Außerdem wurde Deutschland aufgerufen, das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre zu erhöhen. „Noch immer treten jährlich rund 1.000 Minderjährige freiwillig ihren Dienst bei der Bundeswehr an“, verwies Antje Weber, Kinderrechtsexpertin bei der Kindernothilfe und Sprecherin des Deutschen Bündnis Kindersoldaten.

„Minderjährige sind aber weder psychisch noch körperlich für den Militärdienst geeignet. Durch Auslandseinsätze kurz nach ihrem 18. Geburtstag drohen ihnen lebenslange Schäden“, warnte die Sprecherin.

Dem Deutschen Bündnis Kindersoldaten gehören zwölf Nichtregierungsorganisationen an, unter anderem Amnesty International, terre des hommes, die Kindernothilfe und UNICEF.

hil

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