Künstliche Intelligenz soll Anerkennung ausländischer Ärzte beschleunigen
München – Bei der Anerkennung von Ärztinnen und Ärzten in Deutschland soll in Bayern künftig eine künstliche Intelligenz (KI) unterstützen. Ein entsprechendes Pilotprojekt hat das Gesundheitsministerium des Landes gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Digitale Verwaltung der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hof und der Regierung von Oberbayern gestartet.
„Wir setzen wegen des Fachkräftemangels darauf, dass auf diese Weise die Anerkennungsverfahren beschleunigt werden und Ärztinnen und Ärzte mit ausländischer Ausbildung schneller bei uns arbeiten können“, sagte Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU).
Einen besonderen Nutzen von KI erwarten die Projektbeteiligen vor allem bei der Prüfung von eingereichten Unterlagen. Vorgesehen ist etwa eine KI-basierten Plausibilitätsprüfung. So soll die KI künftig prüfen, ob ein im Feld „Diplom“ hochgeladenes Dokument tatsächlich ein Diplom und ein im Feld „Identitätsnachweis“ hochgeladenes Dokument tatsächlich ein Nachweis über die Identität des Antragstellenden ist.
Das Verfahren soll Fehler bei der Antragstellung vermeiden und damit die Bearbeitung erleichtern und verkürzen.
„Um eine hochwertige medizinische Versorgung auch in Zukunft zu gewährleisten, brauchen wir natürlich auch mehr inländische junge Medizinerinnen und Mediziner“, betonte die Ministerin. Instrumente dafür seien Stipendienprogramme, die Landarztquote und auch die sogenannte Landarztprämie.
Laut der Jahresbilanz der Bayerischen Landesärztekammer zum 82. Bayerischen Ärztetag im Herbst 2023 sind in Bayern 94.378 Ärztinnen und Ärzte gemeldet. Davon sind laut der Kammer 12.224 aus dem Ausland.
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