Ärzteschaft

Künstliche Intelligenz verändert das Arbeiten in der Onkologie

  • Dienstag, 18. März 2025
/Toowongsa, stock.adobe.com
/Toowongsa, stock.adobe.com

Berlin – Anwendungen der künstlichen Intelligenz (KI) können die onkologische Versorgung effektiver und präziser machen. Allerdings müssen diese Technologien sorgfältig validiert und ethisch kontrolliert werden, um die Sicherheit und Qualität der Patientenversorgung zu gewährleisten. Das ist ein Fazit der Frühjahrstagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) vom 14. März.

„KI wird die Medizin revolutionieren. Sie birgt ein enormes Potenzial und eröffnet völlig neue Möglichkeiten. Doch mit dieser Entwicklung geht auch eine Verpflichtung einher: Wir müssen sicherstellen, dass wir nicht nur eine veränderte, sondern eine verbesserte Medizin schaffen“, sagte der Präsident der Berliner Ärztekammer (ÄKB), Peter Bobbert, bei dem Treffen. 

Jan Moritz Middeke vom Universitätsklinikum Dresden erläuterte die tiefgreifenden Veränderungen im medizinischen Alltag. „Large Language Models (LLM) helfen, die zunehmende Komplexität – etwa durch mehr Therapieoptionen oder komplexere Nebenwirkungen neuer Therapieformen – zu bewältigen“, betonte er.

Daniel Truhn von der RWTH Aachen erläuterte die Möglichkeiten sogenannter Foundation Models. Dies sind große, universell einsetzbare KI-Modelle, die auf riesigen Datenmengen vortrainiert wurden und sich anschließend für eine Vielzahl spezifischer Anwendungen anpassen lassen.

Diese Modelle unterstützen die Diagnostik beispielsweise durch die Analyse von Bildgebungsbefunden und histologischen Präparaten. „Die KI-gestützte Studienrecherche und das Patientenmatching für klinische Studien eröffnen völlig neue Möglichkeiten für die personalisierte Onkologie“, ergänzte der Wissenschaftler.  

Andreas Hochhaus, Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO, machte auf die wachsenden Probleme der klinischen Forschung in Deutschland aufmerksam. „Deutschland fällt im internationalen Vergleich bei klinischen Studien zurück, vor allem durch übermäßige Bürokratie, lange Genehmigungszeiten, unzureichende Finanzierung akademischer Studien und mangelnde Integration in die Regelversorgung. Das muss sich dringend ändern“, sagte er. 

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung