Kurzstationäre Grund- und Übergangsversorgung – eine Übersicht

Gütersloh – Die Bertelsmann Stiftung hat eine Übersicht über die kurzstationäre Grund- und Übergangsversorgung (kGÜv) in Deutschland vorgelegt.
„Seriöse Schätzungen gehen davon aus, dass 20 bis 30 Prozent der Akutpatientinnen und -patienten, die hausärztlich ins Krankenhaus eingewiesen werden, keine krankenhaustypischen Leistungen benötigen“, hieß es aus der Stiftung.
Der erforderliche Leistungsmix aus einer guten Pflege, einer Überwachung sowie ärztlich definierter Therapieschemata könne in kurzstationären Angeboten der Grundversorgung deutlich effizienter erbracht werden.
Zusätzlich könnten solche Angebote krankenhausentlastend wirken, indem dort Patienten nach der akuten Behandlungsphase aus den Kliniken übernommen würden.
In Deutschland fehle aber ein solches Versorgungsangebot zwischen der Hochleistungsmedizin im Krankenhaus und der ambulanten Versorgung. Die Stiftung hat daher eine „Zusammenstellung der realisierten, geplanten und gescheiterten Modelle“ – so der Untertitel der Publikation – vorgelegt. Sie enthält eine Bestandsaufnahme von 17 Modellen der kGÜv in Deutschland.
„Von den Projekten, der Selbstverwaltung oder auch den Genehmigungsbehörden werden die fehlenden oder inkompatiblen rechtlichen, strukturellen und finanziellen Rahmenbedingungen immer wieder als Grund angeführt, dass Modelle für eine kGÜv nicht oder nur unter grenz- wertigen Bedingungen innerhalb der Regelversorgung umsetzbar sind“, heißt es darin.
Der entscheidende Schwachpunkt für alle intermediären Versorgungsformen sei die Betriebskostenfinanzierung. „Es wurde und wird vielfach angezweifelt, dass sich solche Einheiten innerhalb des DRG-Systems oder im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung tragen können“, so die Autoren.
Die Bertelsmann Stiftung kündigt an in weiteren Expertisen die Voraussetzungen, Möglichkeiten und Hindernisse für eine Implementierung dieser Versorgungsform aufzuzeigen.
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