KV Baden-Württemberg plädiert für nationale Arzneimittelreserve

Stuttgart – Angesichts der Lieferengpässe von Arzneimitteln drängt die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Baden-Württemberg darauf, eine nationale Arzneimittelreserve anzulegen.
„Wenn wichtige und mitunter dringlich einzusetzende Arzneimittel nicht lieferbar sind, stellt das ein ernstes Problem für die Versorgung dar. Das kann auf keinen Fall so bleiben“, sagte der KV-Vorstandsvorsitzende Karsten Braun. Dies ist laut KV auch für die Arztpraxen eine immense Belastung.
„Die Praxis selbst weiß oft nicht, ob in der jeweiligen Apotheke das Medikament verfügbar ist, da sich das auch täglich ändert. Das bedeutet dann einen zusätzlichen Aufwand, da Patienten wieder in die Praxen kommen müssen, weil das Rezept geändert werden muss“, erläuterte Doris Reinhardt aus dem KV-Vorstand.
Außerdem gäbe es viele Diskussionen mit Patienten, die ihr gewohntes Medikament nicht erhielten. „Ich halte daher eine nationale Arzneimittelreserve für die wichtigsten Medikamente für dringend erforderlich“, erklärte Braun.
Eine solche Reserve hatten die Landesärztekammer und die KV des Bundeslandes bereits vor Jahren gefordert. „Die Arzneimittelhersteller, die sich zu einem wesentlichen Teil aus den Mitteln des Gesundheitswesens finanzieren, müssen verpflichtet sein, einen bestimmten Kreis an Arzneimitteln für eine bestimmte Zeit für die nationale Versorgung vorzuhalten“, sagte der damalige stellvertretende KV-Vorsitzende Johannes Fechner bereits 2019.
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