KV Baden-Württemberg und Techniker Kasse wollen Kinder chronisch Kranker stärken
Stuttgart – Um Kinder chronisch kranker Eltern vor dem psychischen Druck der familiären Belastung zu schützen, bieten die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Baden-Württemberg und die Techniker Krankenkasse (TK) ab sofort eine psychotherapeutische Beratung für betroffene Familien an. Mittelfristig sollen laut KV auch weitere Kassen für das Angebot gewonnen werden. „Je mehr sich beteiligen, desto mehr Familien kann geholfen werden“, unterstrich KV-Vorstandsvorsitzender Norbert Metke. Insgesamt seien landesweit rund eine halbe Million Kinder mit chronisch kranken Eltern belastet.
Konkret sieht das Angebot zwei Einzelsitzungen bei Psychotherapeuten für die Erstberatung der Familien vor. Bei Bedarf – zum Beispiel bei Verhaltensauffälligkeiten des Kindes – können bis zu sechs weitere Termine vereinbart werden. Die Eltern können selbst einen an dem Projekt teilnehmenden Psychotherapeuten aufsuchen. Eine Überweisung ist nicht notwendig. Voraussetzung ist, dass ein – TK-versichertes – Elternteil an Krebs, psychischen Erkrankungen, Aids, Sucht- und Lebererkrankungen, Schlaganfall, multipler Sklerose, Parkinson, Mukoviszidose, erblich fortschreitende Muskelerkrankungen oder Epilepsie leidet.
Von ärztlicher Seite müssen ebenfalls bestimmte Bedingungen erfüllt sein, um die Beratungsgespräche durchführen zu können. „Nur wer psychotherapeutische Kenntnisse im Umgang mit Kindern und Jugendlichen nachweisen kann, darf teilnehmen", erläuterte Andreas Vogt, Leiter der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg. Bei der TK kann nachgefragt werden, welche Ärzte dies sind. Die TK übernimmt die Kosten der Beratungsgespräche ohne Zuzahlung.
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