KV Bayerns erneuert Kritik am Gesundheitsfonds
München – Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) hat den Gesundheitsfonds als „Fehlkonstruktion zulasten bayrischer Patienten und Ärzte“ bezeichnet. Die KVB unterstützt damit die Kritik des Bayerischen Gesundheitsministers Marcel Huber (CSU) an der zentralistischen Verwaltung der Versichertenbeiträge. Der KVB-Vorstand begrüßte den Vorstoß Hubers und dessen Vorhaben, bei Bundesgesundheitsministerium und Bundesversicherungsamt Transparenz über die Geldflüsse in und aus dem Fonds einzufordern.
Huber hatte Ende letzter Woche in einem Interview erklärt, dass Gesundheitsfonds und Risikostrukturausgleich „wie ein zweiter Länderfinanzausgleich“ wirkten. Auch die KVB hatte bereits mehrfach vor den negativen Folgen des Gesundheitsfonds für die ambulante Versorgung in Bayern gewarnt und die daraus resultierende Verteilungsungerechtigkeit scharf kritisiert.
Bereits im Herbst 2011 hatte die KVB mit dem „Gesundheitsfonds light“ einen Gegenentwurf zur jetzigen Fonds-Systematik präsentiert. Dieser sieht vor, einen Teil der Versichertenbeiträge weiterhin in einem zentralen Fonds zu verwalten, einen weiteren Teil jedoch in den Regionen zu belassen, um damit die Versorgungsstrukturen vor Ort erhalten und ausbauen zu können.
Der KVB-Vorstand hält das Konzept nach wie vor für einen tragfähigen Kompromiss zwischen länderübergreifender Solidarität einerseits und echten regionalen Gestaltungsmöglichkeiten andererseits. Das Flächenland Bayern brauche dringend mehr finanzielle Mittel, um dem zunehmenden Ärztemangel insbesondere auf dem Land entgegenzuwirken und gleichzeitig die hohe Versorgungsqualität durch die niedergelassenen Haus- und Fachärzte sowie Psychotherapeuten honorieren und weiter fördern zu können.
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