KV Bayerns will Gewicht der Allgemeinmedizin im Studium stärken

München – Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Bayerns hat die medizinischen Fakultäten aufgefordert, mehr Gewicht auf die Allgemeinmedizin zu legen. „Die Gründe, warum so viele Hausarztsitze unbesetzt bleiben, sind vielfältig. Einer ist, dass die Hausarztmedizin an den Universitäten nicht den Stellenwert bekommt, den sie im Versorgungsalltag inne hat“, sagte der KV-Vorstandsvorsitzende Wolfgang Krombholz heute in München. Er wies darauf hin, dass es derzeit in Bayern rund 150 freie Hausarztsitze gebe, die trotz aller Bemühungen nicht besetzt werden könnten.
Der KV-Chef kritisierte, es gebe deutlich zu wenige Lehrstühle für Allgemeinmedizin. Bevor die KV zusammen mit der AOK Bayern zum Wintersemester 2009/2010 gemeinsam den Stiftungslehrstuhl für Allgemeinmedizin an der Technischen Universität München eingerichtet habe, gab es in ganz Bayern keinen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin. Bis heute gebe es lediglich einen weiteren – an der Universität Erlangen.
Krombholz warb dafür, die universitäre Ausbildung der Mediziner künftig stärker auf eine ärztliche Tätigkeit in der ambulanten Versorgung auszurichten. Die Primärversorgung in Hausarztpraxen sei mit klassischen klinischen Fächern nicht zu vergleichen. „Es gehört zum öffentlichen Auftrag der Hochschulen, die Versorgung – auch im ambulanten Bereich – mitzugestalten und den Nachwuchs auch für diese Aufgabe bestmöglich vorzubereiten“, so der KV-Vorsitzende.
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