KV Berlin befürchtet Lücken in der Medikamentenversorgung
Berlin – Gesetzlich krankenversicherte Berliner müssen laut Kassenärztlicher Vereinigung (KV) Berlin mit „erheblichen Einschränkungen bei der Medikamentenversorgung“ rechnen. Nachdem Krankenkassen und KV Berlin sich nicht auf gemeinsame Richtgrößen hatten einigen können, senkte das Landesschiedsamt jetzt die Richtgrößen für fast alle der bisher 22 ärztlichen Fachgruppen ab.
Laut KV sieht der Schiedsamtsentscheid vor, Ausgaben für Praxisbesonderheiten, wie besonders teure Medikamente zur Behandlung schwer kranker Patienten, nicht mehr in voller Höhe zu erstatten. Die Regelungen gelten ab Juli 2011 auch für Ärzte, die bislang wirtschaftlich verordnet haben. „Jeder Griff zum Rezeptblock bedeutet künftig eine konkrete Regressgefahr“, warnte KV-Vorsitzende Angelika Prehn.
Sie erwartet, dass Ärzte dementsprechend weniger Medikamente verschreiben und sich vor allem bei der Verordnung teurer und innovativer Präparate deutlich zurückhalten werden. Eine bedarfsgerechte Arzneimittelversorgung sei so nicht mehr zu gewährleisten. „Der Sparkurs der Berliner Krankenkassen geht zulasten der Patienten“, konstatierte Prehn.
Die KV Berlin hatte in den Verhandlungen höhere Richtgrößen und die Beibehaltung der bisherigen Systematik bei der Anerkennung von Praxisbesonderheiten gefordert.
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