KV Brandenburg widerspricht Landeskrankenhausgesellschaft
Potsdam – Das anlässlich der bevorstehenden Landtagswahl veröffentlichte Positionspapier der brandenburgischen Landeskrankenhausgesellschaft (LKBB) stößt bei der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) auf massive Kritik. KVBB-Vorsitzender Hans-Joachim Helming wies die darin aufgeführten Fakten und Forderungen zur ambulanten Versorgung als „vollkommenen Unsinn“ zurück.
Das Papier verweist unter anderem darauf, dass die Krankenhäuser Versorgungslücken im fach- und hausärztlichen Bereich kompensierten, da sie in einigen Regionen den größten Teil der ambulanten Versorgung übernähmen. „Bestenfalls kooperieren die Krankenhäuser punktuell und bedarfsgerecht mit dem ambulanten Bereich – etwa wenn die regionalen Krankenhäuser spezielle Leistungen im Rahmen von Ermächtigungen anbieten, die im ambulanten Bereich unwirtschaftlich sind und daher nicht vorgehalten werden“, konstatierte Helming. Zur Kompensierung hausärztlicher Versorgungsdefizite seien Strukturen und Arbeitsabläufe der Krankenhäuser zudem völlig ungeeignet.
Auch die „undifferenzierte Darstellung“ der Behandlungsfallzahlen stößt bei der KV auf Kritik: So stünden den jährlich stationär versorgten 550.000 Patienten allein pro Quartal rund 4,3 Millionen ambulante Behandlungsfälle gegenüber. „Diese Zahlen werden von der Krankenhausgesellschaft in keinem Satz erwähnt“, monierte der KV-Chef.
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