KV Bremen gegen kostenfreie Abgabe von FFP-2-Masken in Apotheken

Bremen – Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Bremen hat die geplante Ausgabe von medizinischen FFP2-Masken in Apotheken kritisiert. Die Apothekenkammer Bremen hatte auf ihrer Website informiert, dass Menschen ab 65 sich demnächst kostenfrei Schutzmasken in Bremer Apotheken abholen können. Die Aktion soll voraussichtlich an diesem Wochenende beginnen.
„Viele Ärzte und Praxismitarbeiter machen sich nach den Berichten der letzten Tage Sorgen, dass die Krisenreserve des Landes dann aufgebraucht ist, wenn wir sie am dringendsten brauchen – in der Grippesaison im Januar und Februar“, kommentierte Jörg Hermann, Vorstand der KV Bremen.
Die niedergelassenen Ärzte in Bremen und Bremerhaven seien dankbar für die seit Beginn der Pandemie vom Land Bremen und dem Bund zur Verfügung gestellten Schutzmittel. Darüber hinaus habe die KV Bremen auf eigene Kosten Material angeschafft und an die Praxen verteilt.
In Summe handelt es sich laut Hermann allerdings um weit weniger als die angekündigten zehn FFP2-Masken pro Monat und Person, die nun in den Apotheken kostenlos an ausgewählte Bevölkerungsgruppen ausgegeben werden sollen. Das Land hat zeitgleich angekündigt, keine weiteren Schutzmittel an niedergelassene Ärzte auszugeben.
„Seit Beginn der Pandemie tragen wir in den Praxen dieselben Masken mehrere Tage am Stück, weil es nicht genug davon gibt. Damit haben wir uns arrangiert. Für die Ärzte und ihre Mitarbeiter in den Praxen ist die angekündigte Verteilaktion daher sehr irritierend“, betonte Stefan Trapp, Vorsitzender der Vertreterversammlung der KV Bremen.
Deshalb hat die KV Bremen die Landesregierung aufgefordert, bei der Verteilung eine eiserne Reserve für „schlechte Zeiten“ zu berücksichtigen und wieder den Medizinbetrieb prioritär mit FFP2 auszustatten.
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