KV Hessen beklagt Impfsituation in Praxen

Frankfurt – Die Impfsituation in hessichen Arztpraxen ist an einigen Stellen katastrophal, das ergab eine Umfrage der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH) unter ihren Mitgliedern.
„Wir sehen ein Stimmungsbild, das wir so oder ähnlich erwartet hatten. Für die Praxen bedeutet die Aufhebung der Impfpriorisierung, die wir als KVH grundsätzlich begrüßen, weitere Herausforderungen. Wir sagen daher: Aufhebung der Impfpriorisierung ja, aber dann brauchen wir in den Praxen auch genügend und vor allem verlässlich Impfstoff“, so die Vorstandsvorsitzenden der KVH, Frank Dastych und Eckhard Starke.
Schon vor der Aufhebung der Impfpriorisierung sei die Situation in den hessischen Arztpraxen aufgrund des fehlenden Coronaimpfstoffes herausfordernd gewesen, so die KV. Immer wieder müssen Termine verschoben oder gar abgesagt werden. Das bedeute für die Praxen einen enormen zusätzlichen Aufwand. Dies habe sich durch die Aufhebung der Priorisierung bei Coronaimpfungen noch einmal zugespitzt.
Rund die Hälfte (46 %) der 625 an der KV-Umfrage teilnehmenden Praxen verwies darauf, dass sich die Erwartungshaltung der Impfinteressierten verändert habe. Diese seien noch aggressiver und fordernder in ihrem Auftreten. Nur rund 16 % der Praxen gaben an, dass die Menschen auch bei längeren Wartezeiten verständnisvoll reagieren.
Mehr als ein Viertel (27 %) der Ärztinnen und Ärzte schätzte die Situation in ihrer Praxis gar als katastrophal ein – nur 22 % sagten, dass die Impfungen gut zu managen seien.
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