KV Mecklenburg-Vorpommern warnt vor weiteren Belastungen für die ambulante Versorgung

Schwerin – Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Mecklenburg-Vorpommern warnt davor, unwirtschaftliche Krankenhausstandorte in dem Bundesland auf Kosten der ambulanten Versorgung zu erhalten.
Der Vorstand der KV – Angelika von Schütz, Tilo Schneider und Markolf Oelze – kritisieren dazu Aussagen von Landesgesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD), nach der bald mehr ambulante Behandlungen im Krankenhaus möglich sollen.
Sie beziehen sich dabei auf einen Beitrag in der Ostsee Zeitung. „Die Doppelstruktur in Deutschland zwischen Fachärzten im Krankenhaus, die stationär Patienten behandeln, und Fachärzten im ambulanten Bereich – das werden wir uns in unserem Flächenland gar nicht mehr leisten können“, wird Drese dort zitiert.
Eine Zusammenarbeit von ambulanten und stationären Bereichen könnte danach der Ministerin zufolge die Krankenhäuser im Land sichern, die mit der Krankenhausreform vor einer Umstrukturierung stünden. Die KV befürchtet eine Umverteilung zugunsten unwirtschaftlicher stationärer Strukturen.
„Weil offenbar auch die vier Milliarden Euro aus dem Krankenhausstrukturfonds nicht ausreichen werden, um alle Krankenhäuser zu erhalten, müssen zusätzliche Mittel her, und zwar aus den Honoraren der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte“, hieß es aus der KV.
Deren Vorstand kritisiert, Dreses Politik sei „in erster Linie eine Politik für Krankenhäuser“ – als Ministerin für die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte und deren mehrere tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habe sie sich „endgültig verabschiedet und ignoriert deren Leistungen“.
Die KV betont, die niedergelassenen Praxen finanzierten sich aus den Honoraren für die freiberufliche Tätigkeit – sie benötigten daher verlässliche Rahmenbedingungen, so die Forderung.
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