Ärzteschaft

KV Niedersachsen fordert ausreichende Gegenfinanzierung für steigende Hygienekosten in Arztpraxen

  • Donnerstag, 28. Februar 2019
/Jürgen Fälchle, stockadobecom
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Hannover – Auf die große Bedeutung hoher Hygienestandards in Arztpraxen hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Niedersachsen hingewiesen. „Hygiene ist vor dem Hintergrund der Patientensicherheit und der Mitarbeitersicherheit ein wichtiges Thema und muss sehr ernst genommen werden. Allerdings steigen die gesetzlichen Anforderungen permanent. Die Kosten für die Praxishygiene nehmen stetig zu – eine Refinanzierung über die Gebührenordnung ist aber nicht gesichert“, sagte der KV-Vorstandsvorsitzende, Mark Barjenbruch, nach einer gemeinsamen Sitzung mit den Berufsverbänden der Chirurgen, Orthopäden, Gastroenterologen, fachärztlichen Internisten ohne Schwerpunktbezeichnung, Hautärzten, Urologen, Hausärzten und Anästhesisten in Hannover. 

„Nicht allein die Anschaffung der Geräte zur Aufbereitung von Medizinprodukten belastet die Arztpraxen finanziell. Wartung und Validierung schlagen ebenfalls mit mehreren Tausend Euro im Jahr zu Buche – das ist für viele kleinere Praxen kaum zu leisten“, sind sich die Sprecher der ärztlichen Berufsverbände einig. Außerdem müssten die Praxen für viele medizinische Untersuchungsmaterialien und Instrumente, die früher sterilisiert und wiederverwendet wurden, heute erheblich teurere Einweg­produkte verwenden. Das erhöhe den Kostendruck auf die Praxen, so die Teilnehmer. Außerdem müssten die Praxen deutlich mehr dokumentieren, was weiteren Aufwand und damit Kosten verursache.

„Aus dem Austausch der Berufsverbände mit der KV Niedersachsen ist deutlich geworden, dass die Hygienekosten, die pro Patient und operativer Maßnahme investiert werden müssen, einen nicht unerheblichen Teil der gesamten Kosten einer Arztpraxis ausmachen“, zog die KV ein Fazit. Diese Kosten seien im Lauf der letzten Jahre stetig gestiegen, ohne das der Einheitliche Bewertungsmaßstab (EBM) dies kompensiere.

hil

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