KV Nordrhein und Krankenkassen im Rheinland einigen sich auf Vergütung

Düsseldorf – Der ambulanten Versorgung im Rheinland stehen im laufenden Jahr rund 76,5 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung. Das sind 1,7 Prozent mehr als im Vorjahr, wie die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein und die Krankenkassen gestern mitteilten.
55,2 Millionen Euro davon entfallen auf die Anhebung der Morbiditätsbedingten Gesamtvergütung (MGV). Dazu gehört die Steigerung des regionalen Punktwerts um 1,58 Prozent. Das entspricht einem Plus von rund 46 Millionen Euro. Die Berücksichtigung der Veränderungsrate bei der Morbidität und der demographischen Entwicklung macht 0,3 Prozent (etwa neun Millionen Euro) aus.
Um 16,8 Millionen Euro steigt KV und Kassen zufolge die Einzelleistungsvergütung (EGV). Darunter fallen die Fortführung bisheriger Einzelleistungsvergütungen, Sondervereinbarungen und Zuschläge. Die in Punkten bewerteten Leistungen werden in Höhe des regionalen Punktwerts angehoben, was einer Honorarsteigerung von 15,3 Millionen Euro entspricht.
KV Nordrhein und Krankenkassen haben sich zudem darauf verständigt, dass die Gebührenordnungspositionen (GOP) 30900 und 30901 (Polysomnographie und Polygraphie) für drei Jahre extrabudgetär finanziert werden. Diese werden damit künftig zu 100 Prozent vergütet. Etwaige Mengenentwicklungen gehen zu Lasten der Krankenkassen.
16,5 Millionen Euro stellen die Krankenkassen verteilt auf zweieinhalb Jahre zusätzlich für die Förderung der Pflegeheimversorgung zur Verfügung. Ab dem 1. Juli stehen für dieses Jahr 4,5 Millionen Euro mehr bereit, in den beiden darauffolgenden Jahren (2020 und 2021) jeweils sechs Millionen Euro. Details zu dieser Regelung seien noch Gegenstand weiterer Verhandlungen, wie es hieß.
„Wir haben mit der Vereinbarung ein solides Ergebnis erzielt“, sagte Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KV Nordrhein. „Wir begrüßen die rasche Einigung und investieren jetzt insgesamt 88,5 Millionen Euro in eine bessere Qualität und eine nachhaltige Stärkung der ambulanten Gesundheitsversorgung“, ergänzte Günter Wältermann, Vorsitzender des Vorstandes der AOK Rheinland/Hamburg, im Namen der Krankenkassen im Rheinland.
Der KV Nordrhein zufolge liegt die Gesamtvergütung für die Ärzte in Nordrhein im laufenden Jahr damit insgesamt bei etwa 4,5 Milliarden Euro. Davon entfallen auf die etwa 7.450 Fachärzte etwa 2,6 Milliarden, auf die 6.550 Hausärzte rund 1,55 Milliarden und auf die 3.035 Psychotherapeuten circa 350 Millionen Euro.
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