Ärzteschaft

KV Rheinland-Pfalz legt Versorgungsatlas 2012 vor

  • Freitag, 22. Juni 2012

Mainz – Die Ärzte- und Therapeutenschaft in Rheinland-Pfalz altert zunehmend. Das ist ein Ergebnis des Versorgungsatlasses 2010, den die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) vorgelegt hat. Der Bericht beinhaltet Daten zur Bevölkerungs­entwicklung, zu erwartenden Veränderungen in der Altersstruktur der Bevölkerung und zu deren Gesundheitszustand und setzt diese in Bezug zu Arztzahlen, der Altersstruktur der Ärzte und Prognosen künftiger Entwicklungen. Er soll der KV helfen, eine gute flächendeckende medizinische Versorgung im Land sicherzustellen.

„Generell ist festzustellen, dass die Ärzte, die ihre vertragsärztliche Tätigkeit beenden, immer jünger werden, während das Einstiegsalter steigt“, heißt es in dem Bericht. Dies trage zu einer zunehmenden Alterung der Ärzte- und Therapeutenschaft bei – und zwar in nahezu allen Fachgruppen. Mittelfristig werde dies dazu führen, dass ein hoher Anteil der derzeit vertragsärztlich oder -therapeutisch Tätigen aus der Versorgung ausscheide und die Wiederbesetzung der vakanten Versorgungsaufträge zunehmend proble­ma­tischer werde.

Dabei wurde die ambulante medizinische Versorgung der gesetzlich Krankenversicherten laut Versorgungsatlas im vergangenen Jahr in Rheinland-Pfalz von 5.948 zugelassenen, 871 angestellten und 702 ermächtigten Ärzten und Psychotherapeuten erbracht. Dabei nimmt eine steigende Zahl von Ärzten die Möglichkeiten zur Teilzeittätigkeit wahr.

Zunehmende Bedeutung gewinnen auch die Tätigkeit in Anstellungsverhältnissen, Modelle der gemeinsamen Berufsausübung und das Betreiben von Zweigpraxen. Der aktuelle Bericht zeigt zudem, dass es auch in Fachgruppen, für die in früheren Untersuchungen von einem Rückgang der Patientenzahlen ausgegangen wurde, in Zukunft im Gegenteil sogar Steigerungen zu erwarten sein werden. Das betreffe etwa psychotherapeutische Leistungen, die zunehmend auch von älteren Patienten in Anspruch genommen würden.

Insgesamt kommen die Autoren des Berichtes zu dem Ergebnis, dass die Anforderungen an eine möglichst wohnortnahe, qualitativ hochwertige ambulante Versorgung zukünftig steigen werden. Um die aktuelle und künftige Versorgungsqualität in einer alternden Gesellschaft mit ständigem medizinischen Fortschritt aufrecht zu erhalten, werden in Zukunft eher noch mehr Ärzte nötig sein.

Dazu gelte es, den Arztberuf in Deutschland attraktiver zu machen, betonte die KV RLP-Vorsitzende. „Bürokratieabbau und Wegfall des Regressrisikos sind ebenso unabdingbar wie eine solide finanzielle Ausstattung des ambulanten Sektors“, sagte Sigrid Ultes-Kaiser. Für die Versicherten müssten überall in Deutschland entsprechend der vorliegenden Morbidität ausreichende Mittel zur Verfügung gestellt werden und die Ärzte müssten wieder Planungssicherheit haben. 

hil

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