KV Rheinland-Pfalz zeigt Herausforderungen der ärztlichen Versorgung auf
Mainz – Die Schere zwischen steigendem Behandlungsbedarf und zunehmendem Ärztemangel droht in Rheinland-Pfalz weiter zu wachsen. Darauf hat die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) in ihrem heute veröffentlichtem Versorgungsatlas 2014 erneut hingewiesen.
Demnach stellen der zunehmende Behandlungsbedarf der Bevölkerung infolge des demografischen Wandels sowie ein anhaltender Attraktivitätsverlust der ärztlichen Tätigkeit die derzeitige und zukünftige vertragsärztliche Versorgung vor große Herausforderungen. So sind landesweit mehr als 50 Prozent der 2.716 Hausärzte 55 Jahre und älter, mehr als 30 Prozent sogar über 60 Jahre alt. Demnach werden im Land bis 2020 voraussichtlich 1.467 Hausärzte ihren Sitz aufgeben.
Gleichzeitig legt der medizinische Nachwuchs erhöhten Wert auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Um zwei freiberuflich niedergelassene Ärzte zu ersetzen, sind voraussichtlich rund drei Ärzte der neuen Generation erforderlich“, warnt die KV.
Der heute veröffentlichte Versorgungsatlas soll kommunalen und politischen Entscheidungsträgern Strukturen und drohende Engpässe in der ambulanten ärztlichen Versorgung aufzeigen. „Mit den präsentierten Ergebnissen unserer Versorgungsforschung stellen wir ein Frühwarnsystem für drohende Engpässe in der ambulanten ärztlichen und psychotherapeutischen Versorgung in Rheinland-Pfalz zur Verfügung“, erklärte KV RLP-Vorstandsvorsitzende Sigrid Ultes-Kaiser.
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