KV Sachsen erprobt Telesprechstunde für eine bessere augenärztliche Versorgung
Dresden/Zschopau – Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Sachsen erprobt neue Versorgungsformen, um die fachärztliche Betreuung auch in ländlichen Regionen zu sichern. Die Augenarztpraxis von Simo Murovski in Zschopau in der Region Marienberg hat im Rahmen dieser Initiative seine Praxisorganisation um eine Telesprechstunde erweitert.
„Die Möglichkeiten, die digitale und telemedizinische Anwendungen für Ärzte und Patienten, vor allem auch in ländlichen Gebieten eröffnen, sind enorm. Ich freue mich, dass die Krankenkassen und die KV Sachsen dieses Modellprojekt ermöglichen und dass es engagierte Ärzte gibt, die neue digitale Anwendungen erproben“, kommentierte Sachsen Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (CDU) die Initiative.
In der Augenarztpraxis erhebt speziell qualifiziertes Personal an augenärztlichen Untersuchungsgeräten verschiedene Befunde. Nach einem persönlichen Kontakt mit dem Patienten greift Murovski unabhängig von Ort und Zeit auf die verschlüsselten Befunde zu und bewertet sie. Der Patient erhält schriftlich seinen Befund.
Dieses Angebot richtet sich insbesondere an Patienten mit Diabetes, bei denen augenärztliche Kontrollen notwendig sind. Im Falle von krankhaften Veränderungen wird der Patient zu einem weiteren persönlichen Gespräch und einer Untersuchung mit dem Arzt eingeladen. Der Datenschutz ist laut der KV bei allen Abläufen gesichert. Die Telesprechstunde entlastet den Arzt von regulären Wiederholungsuntersuchungen und verschafft ihm Sprechstundenzeit für die Behandlung von Patienten.
„Das Projekt ist in dieser Form bisher einmalig in Sachsen. Moderne Technik und qualifiziertes Fachpersonal ermöglichen eine neue Sprechstundeneinteilung und effizientes Arbeiten bei hoher Qualität“, sagte Murovski. Es werde so möglich, mehr Patienten versorgen als bisher. Patienten in der Region Marienberg könnten so schneller als bisher einen Termin erhalten.
Thorsten Zöfeld, Leiter der Regionaldirektion der Knappschaft in Sachsen erklärte: „Die Sicherstellung einer guten medizinischen Versorgung unserer Versicherten ist uns gemeinsam mit allen Partnern der Selbstverwaltung ein besonderes Anliegen. Dabei haben wir insbesondere unsere älteren Versicherten in ländlichen Regionen im Blick. Mit diesem innovativen Projekt möchten wir neue Wege in der Versorgung unterstützen, die vor allem Patienten mit chronischen Erkrankungen zu Gute kommen.“
In der Region Marienberg besteht in der Augenheilkunde eine drohende Unterversorgung. Das Gemeinsame Landesgremium aus sächsischem Sozialministerium und Partnern der Selbstverwaltung hat deshalb Marienberg – und die Region Weißwasser – zu Modellregionen in Sachsen ausgewählt und Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen Arbeitsaufträgen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung eingesetzt.
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