Ärzteschaft

KV Schleswig-Holstein vergibt Stipendien an PJler

  • Donnerstag, 3. November 2011

Bad Segeberg – Medizinstudierende, die ihr praktisches Jahr (PJ) in den Wahlfächern Allgemeinmedizin oder Nervenheilkunde machen, unterstützt die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Schleswig-Holstein ab sofort mit bis zu 1.600 Euro. Arztpraxen, die diese Studierenden ausbilden, erhalten auf Antrag 100 Euro pro Woche für maximal 16 Wochen. Sie können das Geld direkt an die Studierenden auszahlen.

Außerdem unterstützt die KV Studierende mit einem Fahrtkostenzuschuss von 20 Cent pro Kilometer, wenn sie ihr Kleingruppenseminar und das Blockpraktikum im Fach Allgemeinmedizin außerhalb der Universitätsstandorte in Kiel und Lübeck machen.

„Wir haben in einigen ärztlichen Fachdisziplinen große Nachwuchsprobleme. Bei den Allgemeinmedizinern, aber auch bei den Augen-, Frauen- und Nervenärzten sind sie besonders groß“, sagte die Vorstandsvorsitzende der KV, Ingeborg Kreuz. Darum wolle die KV die medizinische Aus- und Weiterbildung in diesen Bereichen fördern.

In Schleswig-Holstein werden in den nächsten Jahren rund 900 Hausärzte in den Ruhestand gehen. Viele finden schon jetzt keinen Nachfolger, ähnlich sieht es laut KV bei den Fachärzten aus. „Wir tun alles dafür, Anreize für Ärzte zu schaffen, damit diese sich in einer Praxis in Schleswig-Holstein niederlassen. Nun müssen aber auch andere ihren Teil dazu beitragen“, forderte Kreuz.

In diesem Zusammenhang sei es „völlig unverständlich“, dass die Verhandlungen über eine Lehrprofessur Allgemeinmedizin an der Universität Lübeck offensichtlich ins Stocken geraten seien. „Wenn Universität und Landesregierung tatsächlich ein ernsthaftes Interesse daran haben, den Beruf des Hausarztes für den medizinischen Nachwuchs attraktiver zu machen, dann müssen sie jetzt handeln und dürfen sich nicht noch länger mit der Einrichtung eines Lehrstuhls Zeit lassen“, so die KV-Vorsitzende.

hil

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