KV Westfalen-Lippe erweitert ihre Nachwuchsarbeit
Dortmund – Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) erweitert ihre Nachwuchskampagne und wendet sich jetzt auch an Medizinstudierende. „Nach der Theorie kommt die Praxis“, lautet die zentrale Botschaft, mit der die Körperschaft den ärztlichen Nachwuchs für eine Niederlassung in Westfalen-Lippe interessieren möchte. Dabei gelte es auch, Vorurteile über die Niederlassung auszuräumen.
Perspektiven in der Niederlassung aufzeigen
„Viele Nachwuchsmediziner meinen immer noch, als niedergelassener Arzt in einer ländlichen Region müssten sie als Einzelkämpfer rund um die Uhr vor Ort für ihre Patienten da sein. Diese Zeiten sind vorbei“, sagte Gerhard Nordmann, zweiter Vorsitzender der KVWL. Die Universitäten prägten die Studierenden oft in Richtung Spezialistentum und Klinikkarriere. Die KV wolle daher auf die Jungmediziner zugehen und ihnen die hervorragenden Perspektiven in der Niederlassung aufzeigen, so Nordmann.
Info-Tage an medizinischen Fakultäten
Die im Herbst 2014 gestartete KV-Nachwuchsinitiative bezog sich bislang vor allem auf Ärzte in Weiterbildung und sonstige Klinikärzte. Auch für die jetzt startende zweite Stufe hat die KV Poster, Postkarten, Kaffeebecher und diverse Streuartikel kreiert. Diese kommen zum Einsatz, wenn die Körperschaft im Herbst mit einem Infostand an den Universitäten in Bochum (27. Oktober), Münster (28. Oktober) und Essen (4. November) vertreten sein wird. Nordmann: „Wir wollen vor Ort zeigen, was wir sind: ein kompetenter Partner für unsere Mitglieder – und solche, die es werden wollen.“
Flankiert werden die Info-Tage an den medizinischen Fakultäten von einer Plakataktion: Von Ende Oktober bis Mitte November werden in Bochum, Essen, Münster und Witten zusammen rund 140 Werbewände mit den Motiven der Nachwuchskampagne bestückt.
Förderangebote für Medizinstudierende
Für die Studierenden besonders attraktiv dürften die Förderangebote der KVWL während des Studiums sein. So bezuschusst die KVWL Medizinstudierende, die ihre Famulatur in einer hausärztlichen Praxis oder in einer Praxis der allgemeinen fachärztlichen Versorgung in einer ländlichen Region ableisten, mit bis zu 400 Euro im Monat. Im Praktischen Jahr winkt den Studierenden eine Förderung in Höhe von insgesamt 2.400 Euro, wenn sie sich im viermonatigen Wahlbereich für das Fach Allgemeinmedizin entscheiden.
Derzeit sind in Westfalen-Lippe mehr als 300 hausärztliche Zulassungsmöglichkeiten unbesetzt. Hinzu kommt, dass aktuell jeder dritte der rund 5.000 Hausarzt in Westfalen-Lippe älter als 60 Jahre ist.
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