KV Westfalen-Lippe zufrieden mit Nachwuchskampagne „Praxisstart“

Dortmund – Eine positive Bilanz ihrer 2014 begonnenen Nachwuchskampagne „Praxisstart“ hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe gezogen. „Mittlerweile ist die KV mit eigenen Seminaren und Gastvorlesungen an der wissenschaftlichen Lehre der Ruhr-Universität Bochum und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster beteiligt, bietet zahlreiche Informations- und Beratungsveranstaltungen an und unterstützt die angehenden Ärzte finanziell auf verschiedene Art und Weise bei ihrem Weg in die ambulante Versorgung“, heißt es im gerade erschienenen zweiten Versorgungsbericht der KV.
„Viele angehende Ärzte haben immer noch Vorurteile, was die Arbeitsbedingungen und Karriereoptionen in der Praxis betrifft. Sie wissen nicht, welche beruflichen Möglichkeiten sich ihnen in diesem Bereich mittlerweile bieten und fürchten finanzielle Risiken und Verantwortung“, umreißt die KV die Vorbehalte der nachrückenden Ärztegeneration.
Kampagne zielt auf junge Klinikärzte
Unter dem Motto „Ich will Ihr Nächster sein – und übernehme Ihre Praxis“ zielte die Kampagne zunächst auf Weiterbildungsassistenten und junge Klinikärzte ab. 2015 wurde die Kampagnenarbeit mit dem Claim „Nach der Theorie kommt die Praxis“ auf die Medizinstudierenden in der Region ausgeweitet.
Im Jahr 2016 hat die KV laut dem Bericht 234 Studierende unterstützt, die ihre Famulatur in einer haus- oder fachärztlichen Praxis absolviert haben. Die Studierenden erhalten 400 Euro (Hausarztpraxis) beziehungsweise 200 Euro (Facharztpraxis) monatlich für die Dauer von maximal zwei Monaten. Zu den Voraussetzungen für eine Förderung zählt, dass es sich um eine Praxis aus der KV-Famulaturenbörse handeln muss, die vorwiegend in ländlichen Regionen mit erhöhtem Altersdurchschnitt liegen.
„Die Nachwuchsmediziner sollen sich so ein eigenes Bild vom Alltag in der (Land-)Arztpraxis machen können“, so die Autoren des Versorgungsberichtes. „Praxisstart kommt an – bei den Medizinstudierenden, den Weiterbildungsassistenten und den jungen Ärzten in der Region. Damit leistet die KV einen wichtigen Beitrag gegen den drohenden Ärztemangel und für die Sicherstellung der flächendeckenden medizinischen Versorgung der Patienten“, so die KV. Sie kündigt in dem Bericht an, die Förderung des medizinischen Nachwuchses werde auch in den kommenden Jahren ein zentrales Thema auf ihrer Agenda sein.
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