Ärzteschaft

LÄK Rheinland-Pfalz wünscht sich Zahlen zu mit COVID-19 infizierten Ärzten

  • Dienstag, 7. April 2020
Nordrhein-Westfalen, Mechernich - Ein Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes reicht mit einer Greifzange ein Probenröhrchen für einen Corona-Test aus einem Drive-In-Schalter an. Die Stadt Mechernich hat in einer ehemaligen Burger King-Filiale eine Drive-In-Teststation für das neuartige Virus eingerichtet. /picture alliance, Marius Becker
/picture alliance, Marius Becker

Mainz – Die rheinland-pfälzische Landesärztekammer (LÄK) hat sich eine genaue Er­fassung von mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infizierten Ärzten gewünscht. Derzeit lägen nur Schätzungen vor, aber auch für ein schnelles Reagieren bei dringendem Bedarf an Ersatz­personal in Praxen oder Krankenhäusern brauche es exaktere Informationen, sagte der Hauptgeschäftsführer der Kammer, Jürgen Hoffart.

Er wolle das nicht als Kritik an der Politik verstehen, es sei lediglich ein Vorschlag. Zuvor hatte der SWR darüber berichtet. Auf Wunsch des Landes Rheinland-Pfalz habe die LÄK abgefragt, ob pensionierte Ärzte oder Ärzte in Elternzeit bereit wären, in der Coronakrise mitzuhelfen. Es seien zahlreiche Rückmeldungen gekommen.

Wenn nun genaue Zahlen dazu vorlägen, wo Kollegen krank oder in Quarantäne seien, könne schneller ein solcher Freiwilliger vermittelt werden und einspringen. Es gehe nicht um eine personalisierte Datenbank, die in Krankenhäusern infizierten oder erkrankten Kollegen sollten anonymisiert erfasst werden. In anderen Bundesländern gebe es etwa zu Fällen bei niedergelassenen Ärzten genauere Zahlen als in Rheinland-Pfalz, sagte Hoffart.

Freiwillig einspringende Ärzte im Ruhestand gehörten zwar selbst zur Risikogruppe. Sie könnten aber beispielsweise in Gesundheitsbehörden mithelfen. Auch gebe es derzeit vergleichsweise viele Verbrennungen von Toten in Krematorien; davor sei eine zweite Leichenschau nötig. Auch die könnten solche Kollegen übernehmen und so Ärzte für andere Aufgaben entlasten.

dpa

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