Landesärztekammer Thüringen betont Bedeutung der Wissenschaftlichkeit bei der medizinischen Versorgung

Jena – „Wissenschaftlichkeit ist ein konstitutionelles Element des Arztberufes.“ Das hat die Kammerversammlung der Landesärztekammer Thüringen in einer Resolution betont.
Im Zuge der Coronapandemie änderten und erweiterten sich medizinische Erkenntnisse und Wissen besonders rasant. Dies stelle mehr als je zuvor eine Herausforderung für Ärztinnen und Ärzte dar und verlange ein hohes Maß und eine hohe Bereitschaft zu lebenslangem Lernen, hieß es.
Die Kammerdelegierten kritisieren in der Resolution, dass auch Ärzte die Coronapandemie leugneten, sich gegen Impfungen aussprächen und unbegründete Impfunfähigkeitsbescheinigungen ausstellten. „Wir bitten alle Thüringer Ärztinnen und Ärzte, sich an aktuellen Leitlinien zu orientieren und evidenzbasierte Medizin anzuwenden. Insbesondere bei der Bekämpfung der Coronapandemie sollten wir einheitlich ärztlich handeln“, mahnen die Delegierten.
Sie betonen, Wissenschaftskompetenzen würden in der Aus- und Weiter- sowie Fortbildung erworben und weiterentwickelt. Sie ermöglichten Ärztinnen und Ärzten, im Laufe ihres Berufslebens flexibel und mit kritischem Blick auf alte und neue Herausforderungen zu reagieren und eine gute Patientenversorgung sicherzustellen.
„Die Resolution zur Wissenschaftlichkeit soll ein Hinweis und eine Mahnung für alle Kolleginnen und Kollegen sein – zum Glück sind es nur wenige –, denen im Zuge der Pandemie in gewisser Weise der Kompass zur Berufsausübung verloren gegangen ist und an diesen wollen wir damit erinnern“, sagte die Kammerpräsidentin Ellen Lundershausen.
In einer weiteren Resolution verurteilten die Delegierten den Angriffskrieg auf die Ukraine scharf. Gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen und der Landeskrankenhausgesellschaft (LKHG) hat die Kammer gegenüber der Landesregierung ihre Bereitschaft zur medizinischen Versorgung von Kriegsopfern bekräftigt.
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