Landkreis muss Millionendefizit bei Klinik in Demmin schließen

Neubrandenburg – Beim kreiseigenen Krankenhaus Demmin (Mecklenburgische Seenplatte) klafft ein Finanzloch von rund fünf Millionen Euro. Dies müsse bis zum Jahresende geschlossen werden, erklärte Landrat Heiko Kärger (CDU) gestern in Neubrandenburg auf dem Kreistag.
Ursachen für die Finanzprobleme seien gesunkene Fallzahlen und damit eine geringere Auslastung des Hauses mit 200 Betten während der Coronapandemie sowie offene Forderungen des Krankenhausträgers an die Krankenkassen. Die nächste Verhandlungsrunde mit den Krankenkassen sei im Oktober geplant.
So sei die Auslastung der Krankenhausbetten von sonst etwa 70 Prozent inzwischen auf etwa 45 Prozent gesunken. Ein Indiz dafür sei auch der Rückgang der Notrufe um mehr als 20 Prozent während der Coronakrise.
Das Krankenhaus Demmin hat 430 Beschäftigte. Es ist neben der Klinik in Ribnitz-Damgarten (Vorpommern-Rügen) und der Südstadtklinik in Rostock die dritte kommunale Klinik im Nordosten. Erst vor einem Jahr hatte der Kreistag beschlossen, dass die Bezahlung der Klinikmitarbeiter bis 2026 wieder auf Tarifhöhe steigen soll.
Die Mecklenburgische Seenplatte ist mit mehr als 5.500 Quadratkilometern der nach Fläche mit Abstand größte Kreis in Deutschland, allerdings im Vergleich sehr dünn besiedelt.
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