Lauterbach fordert bundesweite Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen

Heidelberg – Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich aufgrund der Coronapandemie für eine bundesweite Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen ausgesprochen.
„Es wäre dringend notwendig, auf öffentlichen Plätzen die Maskenpflicht einzuführen, wo Menschen Sicherheitsabstände nicht einhalten können", sagte Lauterbach der Rhein-Neckar-Zeitung heute.
Das laute Sprechen in Gruppen erhöhe das Infektionsrisiko auch im Freien. „Die Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen sollte kommen, nicht nur in München.“ Der SPD-Politiker rechnet für den Winter mit einer zweiten Infektionswelle.
„Die Gefahr einer Ansteckung ist in geschlossenen Räumen zwanzig Mal so hoch wie draußen unter freiem Himmel“, sagte Lauterbach. „Das spricht dafür, dass auch in Deutschland die Fallzahlen steigen werden, wenn es kälter wird.“
Einen zweiten Lockdown hält er aber nicht für nötig. „Wir brauchen keinen zweiten Lockdown“, sagte der Gesundheitsexperte. „Je früher wir gezielt sinnvolle Maßnahmen ergreifen, desto besser.“
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland könnte sich einer Umfrage zufolge eine Maskenpflicht auch außerhalb von Geschäften und Gebäuden vorstellen. 61 Prozent gaben in einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov an, das verpflichtende Tragen einer Maske auch etwa auf öffentlichen Plätzen und in Innenstädten als „angemessen“ oder „eher angemessen“ zu empfinden.
30 Prozent der Befragten fänden das unangemessen, 8 Prozent machten keine Angabe. Ältere Menschen sprachen sich häufiger für eine solche Beschränkung aus als jüngere.
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