Lauterbach verteidigt Pläne für längere Öffnungszeiten von Arztpaxen

Berlin – SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die Koalitionspläne für längere Praxisöffnungszeiten gegen die Kritik von Medizinern verteidigt. „Die Praxen müssen länger für die Patienten geöffnet sein – mindestens 25 Stunden in der Woche und nicht mehr 20 Stunden wie bisher“, bekräftigte Lauterbach im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Die Kritik aus der Ärzteschaft an diesen Plänen sei nicht nachzuvollziehen. „Die Praxis eines Allgemeinmediziners wird oft nach Abzug aller Kosten mit 200.000 Euro im Jahr vergütet. Da sind solche Arbeitszeiten angemessen“, sagte Lauterbach.
Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende sagte, gesetzlich Krankenversicherte müssten über die Terminservicestellen künftig schnell Termine für den Erstkontakt bei Haus- und Fachärzten erhalten. „Dafür werden wir die notwendigen gesetzlichen Vorgaben auf den Weg bringen.“
Von den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) verlangt Lauterbach, Arztsitze verstärkt in unterversorgte Gebiete zu verlegen. „Es kann nicht so weitergehen wie bisher. In überversorgten Gebieten werden Praxen nach Ausscheiden eines Arztes weitergeführt, nur weil es dort besonders viele lukrative Privatpatienten gibt“, sagte der SPD-Politiker. Ärzte hätten einen sozialen Auftrag. Die KVen müssten diesen endlich auch umsetzen.
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