Vermischtes

Lebenserwartung noch immer niedriger als vor der Pandemie

  • Mittwoch, 20. November 2024
/photosaint, stock.adobe.com
/photosaint, stock.adobe.com

Wiesbaden – Die Lebenserwartung in Deutschland ist im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Län­​dern noch nicht wieder auf das Vor-Corona-Pandemie-Niveau gestiegen. Sie lag 2023 im bundes­deutschen Durch­schnitt rund drei Monate niedriger als 2019, wie das Bundesinstitut für Bevölke­rungsforschung (BiB) heute mitteilte.

Frauen haben demnach aktuell eine Lebenserwartung von 83,3 Jahren, Männer von 78,6 Jahren. Dabei weist die Statistik erhebliche regionale Unterschiede aus.

Spitzenreiter unter den Bundesländern ist Baden-Württemberg. Dort verzeichnet die Statistik für im Jahr 2023 geborene Mädchen eine durchschnittlich zu erwartende Lebensdauer von 84,24 Jahren. Für Jungen prognosti­ziert die Statistik 80,14 Jahre. Damit ist für Männer erstmals ein Wert von über 80 Jahren erreicht.

Baden-Württemberg liegt bei Männern und Frauen 1,5 Jahre über dem Bundesdurchschnitt. Bei den Frauen nehmen Sachsen und Bayern die Plätze zwei und drei ein; bei den Männern Bayern und Hessen. Die geringste Lebenserwartung haben Männer in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen: Die Werte liegen dort zwischen 1,0 und 2,5 Jahre unter dem Durchschnitt.

Nach dem vor allem durch die Coronasterbefälle verursachten dreijährigen Abwärtstrend stieg die Lebens­er­wartung 2023 aber erstmals wieder an, so das Bundesinstitut. „Die jüngsten Anstiege stimmen optimis­tisch und sind Anzeichen für eine Annäherung an das Vorpandemieniveau.“

So sind für alle Bundesländer sowie für Frauen und Männer Anstiege zu beobachten. Besonders ausge­prägt waren die Anstiege in Thüringen, Rheinland-Pfalz und in Mecklenburg-Vorpommern, wo sie im Vergleich zum Jahr 2022 mehr als ein halbes Jahr betrugen. Für Frauen in Rheinland-Pfalz und Sachsen sowie für Männer in Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein ist die Lebenserwartung heute höher als vor der Corona­pandemie.

Als Ursache für die in den meisten Bundesländern aber weiterhin unter den Werten von 2019 liegende Lebenser­wartung sehen die Statistiker noch immer das Coronavirus. „Im Allgemeinen erklärt sich in fast allen Bundeslän­dern die weiterhin niedrigere Lebenserwartung im Vergleich zu 2019 durch eine höhere Sterblichkeit in den höheren Altersgruppen ab 65 Jahren.“ Obwohl Corona als Todesursache an Bedeutung verloren habe, spiele es bei den Älteren nach wie vor eine wichtige Rolle.

Die Statistik definiert die Lebenserwartung als die zu erwartenden Lebensjahre eines Neugeborenen unter den Sterblichkeitsverhältnissen, wie sie im jeweiligen Geburtsjahr herrschten.

kna

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung