Leitlinie zu unteren Atemwegsinfektionen bei Kindern und Jugendlichen erschienen

Berlin – Zur Behandlung von unteren Atemwegsinfektionen bei Kindern und Jugendlichen mit schweren neurologischen Beeinträchtigungen ist eine neue S1-Leitlinie erschienen. Unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie werden Empfehlungen zu Diagnostik und Therapie ausgesprochen.
Ein Fokus der Leitlinie liegt auf Antibiotic Stewardship. Dieser soll eine rationale, nicht zu breit wirksame und in adäquater Dauer verabreichte antibiotische Therapie für Patientinnen und Patienten sicherstellen.
Eine bedarfsgerechte Therapie von pädriatischen Patienten mit schweren neurologischen Beeinträchtigungen und akuten unteren Atemwegsinfektionen (LRTI) beinhalte laut Empfehlung Inhalation, Sekretolyse, Physiotherapie, Lagerungsbehandlung, Atem- und Hustenunterstützung, Dyspnoebehandlung und Schmerztherapie. Die medizinische und mikrobiologische Diagnostik müsse sich an den Leitlinen und an den möglichen Differentialdiagnosen orientieren.
Für Betroffene mit einer bakteriellen LRTI sehen die Empfehlungen eine antibiotische Therapie mit einem Aminopenicillin plus Betalaktamaseinhibitor vor. Bei einer bekannten chronischen Lungenerkrankung und bei Tracheotomierten mit häufig rezidivierenden LRTI soll mit Piperacillin/Tazobactam behandelt werden.
48 bis 72 Stunden nach Beginn einer Antibiotikatherapie ist ein „Time-out“ geplant. Dabei prüft der behandelnde Arzt die Indikation und legt nach einer Evaluation die weitere Therapie fest.
Die Behandlungsempfehlungen beziehen sich auf betroffene Kinder und Jugendliche in Krankenhäusern sowie stationären Langzeitpflegeeinrichtungen, Intensivwohngruppen oder Hospizen mit fachärztlicher Betreuung.
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