Ärzteschaft

Leitlinienwissen sollte weiter digitalisiert werden

  • Montag, 9. Mai 2022
/Miha Creative, stock.adobe.com
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Berlin – Die Digitalisierung von Leitlinien muss dringend weiter vorangetrieben werden. Das hat die Arbeits­gemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachge­sell­­schaften (AWMF) am vergangenen Wochen­ende auf ihrer Delegiertenkonferenz deutlich gemacht.

„Damit Ärztinnen und Ärzte zusammen mit den betroffenen Personen informierte Entscheidungen treffen können, ist es wichtig, dass die evidenzbasierten Informationen aus den Leitlinien am Ort der Behandlung, dem sogenannten ,Point of Care', verfügbar sind“, sagte AWMF-Präsident Rolf-Detlef Treede.

Für die Zukunft komme es darauf an, Leitlinienwissen für die einzelnen Anwendungsbereiche einfacher zu­gänglich zu machen, betonte Ina Kopp, Leiterin des AWMF-Instituts für Medizinisches Wissensmanage­ment (AWMF-IMWi).

Dafür müssten die Daten über Systemgrenzen hinweg nutzbar gemacht werden. Das schaffe auch die Voraus­setzung dafür, dass digitale Gesundheitsanwendungen Daten direkt aus den Leitlinien ziehen und integrieren könnten.

Die medizinischen Leitlinien, die sich im Leitlinienregister der AWMF befinden, fassen den jeweils aktuellen Stand des Wissens zusammen und bilden damit die Grundlage für vertrauenswürdige Entscheidungen in der Behandlung von Patienten.

Die AWMF wies darauf hin, dass man den Ausbau eines digitalen Leitlinienregisters im Rahmen von For­schungs­projekten vorbereitet und den Start selbst finanziert habe. Für den vollständigen Ausbau des Leitli­nienregisters sei aber eine unabhängige Förderung notwendig.

„Die digitale und interoperable Verfügbarkeit medizinischen Wissens trägt unmittelbar dazu bei, die Gesund­heitsversorgung zu verbessern“, machte Treede klar. Das liege im Interesse der gesamten Gesellschaft. Umso wichtiger sei eine solide, unabhängige Finanzierung, die vom Gesundheitssystem getragen werde.

EB

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