Lomitapid bei Hypercholesterinämie: Kein Anhaltspunkt für Zusatznutzen
Köln – Der seit Mitte 2013 zugelassene Wirkstoff Lomitapid (Handelsname Lojuxta) bietet bei der Behandlung homozygoter familiärer Hypercholesterinämie gegenüber der Vergleichstherapie keinen erkennbaren Mehrwert. Das hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) mitgeteilt. Aufgrund der nicht ausreichenden Datenqualität des Herstellerdossiers konnte das IQWiG keine fundierte Nutzenbewertung durchführen.
Bei der homozygoten familiären Hypercholesterinämie handelt es sich um eine selten auftretende, erbliche Stoffwechselerkrankung, bei der das Blut übermäßig viel LDL-Cholesterin (Low-Density Lipoprotein) enthält. Die Standardtherapie besteht in einer Diät in Kombination mit lipidsenkenden Arzneimitteln sowie im nächsten Schritt in einer Blutwäsche (LDL-Apherese) in Kombination mit einer medikamentösen Therapie.
Ziel der Bewertung war, den Zusatznutzen für die unterschiedlichen Patientengruppen zu ermitteln. Laut IQWiG bietet das vorgelegte Herstellerdossier dafür jedoch keine geeignete Grundlage. So fehle es an vergleichenden Studien. Der vorgelegte Vorher-Nachher-Vergleich seien für die Bewertung unbrauchbar. „Abgesehen davon, dass derartige Vergleiche ohnehin eine geringe Aussagekraft haben, ist das konkrete Vorgehen hier inadäquat“, monierte das Institut. Somit ergebe sich aus dem Dossier kein Anhaltspunkt für einen Zusatznutzen von Lomitapid.
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