Luca-App von Gesundheitsämtern in Sachsen-Anhalt kaum genutzt

Magdeburg – Die 14 Gesundheitsämter in Sachsen-Anhalt haben seit März bisher nur zwei Mal die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung von Coronainfizierten genutzt. Das berichtet MDR Sachsen-Anhalt unter Verweis auf eine Befragung aller Landkreise und kreisfreien Städte in dem Land.
Nach den Recherchen handelt es sich um je einen Fall in den Landkreisen Salzlandkreis und Harz. Sachsen-Anhalt sind für die Luca-App Kosten von rund einer Million Euro entstanden, der Vertrag mit den Betreibern laufe zunächst für ein Jahr.
Grünen-Parteichef Sebastian Striegel twitterte vorgestern, die Luca-App sei „eine ungeliebte, unpraktische, nicht datenschutzkonforme und millionenteure Fehlinvestion.“ Sie gehöre ausgemustert und im Interesse der Gesundheitsämter durch die Corona-Warn-App ersetzt.
Die Luca-App funktioniert mit einer Art virtuellen Visitenkarte: Nutzer müssen zunächst ihre Kontaktdaten eingeben, das Programm verschlüsselt die Informationen dann und generiert wechselnde QR-Codes.
Mit den Codes können sich die Nutzer in Restaurants, Kinos oder anderen Orten anmelden, ohne sich in eine Liste einzutragen. Tritt im Umfeld des besuchten Ortes eine Infektion auf, kann das Gesundheitsamt die gefährdeten Besucher über die App ermitteln.
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