Vermischtes

Luca löscht Nutzerdaten aus der Pandemie

  • Mittwoch, 4. Mai 2022
/picture alliance, Christophe Gateau
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Berlin – Die Macher der Luca-App haben nach eigenen Angaben sämtliche Daten aus dem Luca-System ge­löscht, die seit dem Start der Anwendung zur Kontak­tnach­verfolgung während der Coronapandemie erfasst und verschlüsselt gespeichert worden sind. Das teilte der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft, Patrick Hennig, heute in Berlin mit.

Die Daten seien nur noch lokal auf dem Smartphones der Nutzer gespeichert und sichtbar, sagte Hennig. „Luca hat darauf keinerlei Zugriff.“ Die Löschung der Datenbestände aus dem Luca-System ist Teil einer Neu­positio­nierung der Luca-App als Digitalisierungsservice und Bezahlanwendung für die Gastronomie.

Heute startete die Culture4Life GmbH in Hamburg, Berlin und Rostock einen Dienst, mit dem Gäste ihre Rechnungen bargeldlos bezahlen können. Dabei scannen die Restaurantbesucher an ihrem Tisch einen QR-Code und sehen in der App ihre Rechnung, die dann über das Smartphone beglichen werden kann.

Weitere digitale Services wie die Annahme von Gutscheinen oder die Integration in Kassensysteme seien in der Entwicklung und würden bald folgen, sagte Hennig. Luca Pay soll sich über Transaktionsgebühren finanzieren, die 0,5 Prozent des Umsatzes plus 5 Cent für jeden Zahlungsvorgang betragen.

Zuvor hatten die Macher der Luca-App in einer Finanzierungsrunde 30 Millionen Euro eingesammelt, um die Anwendung umzubauen und das neue Geschäfts­modell umzusetzen. Mit dem neuen Angebot tritt Culture­4Life unter anderem gegen Branchengrößen wie PayPal oder die Deutsche Telekom an. Die Telekom koope­riert dabei mit dem Start-up Enfore des Seriengründers Marco Börries.

Die Luca-App war im Jahr 2020 gestartet worden, um die in den meisten Infek­tions­schutzverordnungen vor­geschriebene Erfassung der Kontaktdaten von Restaurantgästen und Eventbesuchern möglichst datenschutz­freundlich und effizient zu erledigen.

An dem Luca-System hatte sich allerdings immer wieder heftige Kritik entzündet. Die Luca-Skeptiker störten sich vor allem am Konzept einer zentralen Daten­speiche­­rung. Kritiker wie der Chaos Computer Club warnten vor einem Missbrauch der Datenbestände, die über das Luca-System eingesammelt werden. Diese Datenbe­stände sind nun nach Angaben von Hennig auf den Luca-Servern nicht mehr vorhanden.

dpa

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