Lungenärzte empfehlen Funktionstests für Raucher

Berlin – Jeder Raucher sollte eine Messung der Lungenfunktion erhalten, um frühe Anzeichen von chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) oder Lungenkrebs zu erkennen. Das hat die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) gefordert. Darüber hinaus sollte Rauchern mit einer chronischen Lungenerkrankung eine professionelle Tabakentwöhnung angeboten werden.
Der Fachgesellschaft zufolge verursacht Rauchen 85 Prozent aller Fälle der sehr häufigen Lungenerkrankung COPD. Eine ähnliche Quote gelte für den Lungenkrebs – die dritthäufigste und gleichzeitig tödlichste Krebserkrankung in Deutschland. Trotzdem ordnen laut DGP die wenigsten Ärzte einen Lungenfunktionstest an, solange ihre Patienten keine Beschwerden haben.
„Dabei nehmen die meisten Raucher die frühen Symptome einer Lungenerkrankung – wie etwa Raucherhusten – kaum wahr, weil sie sich schon daran gewöhnt haben“, sagte DGP-Präsident Berthold Jany. Sobald Betroffene erste Beschwerden wahrnehmen, seien viele Lungenerkrankungen schon weit fortgeschritten. Eine frühe Diagnose dagegen erhöhe die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung.
Zudem empfiehlt die DGP, dass jeder Patient, der an COPD, Asthma, Lungenkrebs oder Lungenfibrose leidet, an einem strukturierten Tabakentwöhnungsprogramm teilnimmt. „Je schneller Betroffene das Rauchen aufgeben können, desto mehr verbessern sich Symptome wie Atemnot, Husten und Atemwegsentzündungen“, so Jany. Er verwies auf Langzeitstudien, nach denen die Sterblichkeit unter Patienten, die das Rauchen aufgeben, deutlich sinkt.
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