Ärzteschaft

Lungenärzte warnen vor E-Zigaretten in der Schwangerschaft

  • Dienstag, 28. Mai 2019
Junge Frau raucht E-Zigarette/dpa
/dpa

Berlin – Werdende Eltern unterschätzen häufig die Risiken des Dampfens von E-Ziga­retten. Darauf weisen die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungs­me­dizin (DGP) und die Deutsche Lungenstiftung (DLS) zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai hin. Sie fordern mehr Aufklärung über die Gefahren von E-Zigaretten.

Die Fachgesellschaft und die Stiftung weisen auf eine amerikanische Langzeitstudie hin, an der mehr als 3.000 Frauen teilnahmen, die währenddessen Mütter wurden. Die Studie ist im Frühjahr als Morbidity and Mortality Weekly Report des U.S. De­partment of Health and Human Services erschienen (doi 10.15585/mmwr.mm6808a1). 

Sieben Prozent der Frauen gaben im Rahmen der Untersuchung an, während der Schwangerschaft E-Zigaretten geraucht zu haben. Die Hälfte von ihnen nannte als Begründung, dass E-Zigaretten weniger schädlich für das Kind seien und zudem bei der Tabakentwöhnung helfen würden. Jede vierte Schwangere wusste nicht, dass ihre E-Zigarette Nikotin enthielt.

„Die Studie zeigt, dass die Vermarktungsstrategie der Industrie aufgeht, die die schädlichen Effekte von E-Zigaretten verharmlost“, sagte Stefan Andreas von der Deutschen Lungenstiftung.

Zwar seien die gesundheitlichen Langzeitfolgen der E-Zigarette nicht so gut unter­sucht wie die des Tabakkonsums. Als belegt gilt laut Fachgesellschaft und Stiftung aber, dass Nikotin die embryonale Entwicklung stört: Zu den Folgen zählen Früh- oder Totgeburten, ein niedriges Geburtsgewicht und ein erhöhtes Asthmarisiko.

Auch in nikotinfreien E-Zigaretten fanden Forscher zudem Substanzen, die akute Entzündungen im Lungengewebe hervorrufen können. Die DGP fordert deshalb eine bessere Aufklärung und Angebote, um rauchende Schwangere bei der Tabakent­wöhnung zu unterstützen.

hil

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