Lungenpest: Tests laut WHO für Seychellen negativ
Victoria – Die hochgefährliche Lungenpest ist auf den Seychellen nicht bei Verdachtsfällen bestätigt worden. Zehn Proben von Patienten, bei denen die leicht übertragbare Krankheit vermutet wurde, sind in einem Labor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Paris getestet worden. Sie hätten sich alle als negativ herausgestellt, wie die Organisation heute mitteilte.
Darunter war demnach die Probe eines 34-jährigen Mannes, der mit Symptomen der ansteckenden Krankheit aus Madagaskar zurückgekommen war. Die WHO helfe nun den Behörden, das Risiko eines Pest-Ausbruchs auf den Seychellen zu minimieren.
Eine Epidemie der Krankheit war Anfang September in Madagaskar ausgebrochen. Inzwischen sind den Behörden zufolge 805 Menschen erkrankt, von denen knapp 600 an Lungenpest leiden. Mindestens 74 Menschen sind demnach an den Folgen der Infektion gestorben. Daraufhin erklärte das Gesundheitsministerium auf den Seychellen, die Lungenpest habe auch den bei Urlaubern beliebten Inselstaat erreicht. Eine sechstägige Quarantäne für aus Madagaskar ankommende Besucher wurde angeordnet und alle Flüge von und nach Madagaskar eingestellt.
Die Lungenpest tritt deutlich seltener auf und ist gefährlicher als andere Formen der Krankheit. Verursacht wird sie durch das Bakterium Yersinia pestis. Der Erreger wird oft durch Flöhe von Ratten übertragen, auch eine Übertragung durch Tröpfchen ähnlich wie bei einer Grippe ist möglich. Bei Lungenpest droht vor allem in dicht besiedelten Gegenden eine schnelle Ausbreitung. Kleinere Ausbrüche der Beulenpest hingegen sind auf Madagaskar vor der südöstlichen Küste Afrikas nicht ungewöhnlich.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: