Vermischtes

Mangelernährung beeinträchtigt Erfolg einer Krebsbehandlung

  • Mittwoch, 20. Mai 2015

Berlin – Auf die Bedeutung der Ernährung für den Erfolg einer Krebstherapie bei alten Menschen hat die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) hingewiesen. Bedingt durch Schluckbeschwerden, verändertes Geschmacksempfinden und andere Faktoren werde der Speiseplan vieler betagter Menschen über die Jahre häufig immer einseitiger. Eine schwerwiegende Erkrankung wie Krebs verschärfe die Situation. „Es gibt einige Belege, dass sich die Funktion des Immunsystems durch Mangelernährung so verschlech­tert, dass die Tumorbekämpfung relevant beeinflusst wird“, erläutert Rainer Wirth, Leiter der DGG-Arbeitsgruppe Ernährung und Stoffwechsel und Chefarzt am St.-Marien-Hospital Borken.

„Es ist außerdem sinnvoll, wenn der Patient über mehrere Tage ein Ernährungsprotokoll führt“, so Wirth. Auf der Basis dieser Daten könne der behandelnde Arzt bestimmen, welche Nährstoffe und Mengen der Patient zu sich nehme und in der Folge einen sinnvollen Ernährungsplan erstellen.

Die DGG empfiehlt Ärzten als Hintergrundinfo eine neue Broschüre der Berliner Krebsgesellschaft „Unterstützende Ernährungstherapie bei Krebserkrankungen“.

Laut der Fachgesellschaft ist in Kliniken mehr Ernährungsberatung dringend notwendig. Wirth empfiehlt dafür Screenings der Patienten auf Mangelernährung und so genannte Ernährungsteams, dem Ärzte, Ernährungsberater und Diätassistenten angehören. In Deutschland verfügen laut der Fachgesellschaft im Augenblick nur vier Prozent aller Krankenhäuser über solche Teams.

Die DGG weist daraufhin, dass in Großbritannien das Screening auf Mangelernährung eine Pflichtuntersuchung bei der Krankenhausaufnahme sei. „Die Briten haben erkannt, dass man dadurch den Krankheitsverlauf der Patienten verbessern und unterm Strich auch Kosten sparen kann“, so Wirth.

hil

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