Manuelle Medizin ist Option bei Schmerzpatienten
Berlin – Die manuelle Medizin, zu der auch die Osteopathie gehört, ist eine Behandlungsoption bei Patienten mit chronischen Schmerzen. Darauf haben Orthopäden und Unfallchirurgen hingewiesen.
Chronische Schmerzen an Muskeln und Skelett sind der häufigste Grund für Arbeitsausfälle. Bei der Hälfte der Patienten mit Schmerzen am Bewegungsorgan liegt jedoch keine strukturelle Ursache vor – zum Beispiel ein eingeklemmter Wirbel oder ein Bandscheibenvorfall.
„Mit Hilfe spezieller Handgriffe, die sich an der Neurophysiologie des Körpers orientieren, erkennt der ausgebildete Orthopäde die eigentliche Ursache“, erklärt Hermann Locher, Leiter der wissenschaftlichen Arbeitsgruppe manuelle Medizin in der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC).
Auslöser der Blockierungen seien häufig eine Überbelastung beim Sport oder Bewegungsmangel durch überwiegend sitzende Tätigkeit. Aber auch psychosoziale Faktoren wie Stress oder Konflikte könnten zur Schmerzquelle werden. „Deswegen ist es wichtig, dass wir den Menschen als Ganzes betrachten und seine Lebenssituation in die Behandlung mit einbeziehen“, betont Locher im Vorfeld des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie.
Die manuelle Medizin ist laut der Fachgesellschaft ein fester Bestandteil in der Orthopädie und Unfallchirurgie. Mehr als die Hälfte der Orthopäden und Unfallchirurgen absolvierten eine Zusatzweiterbildung „Manuelle Medizin/Chirotherapie“. Niedergelassene Orthopäden wendeten die Methode bei jedem dritten Patienten an.
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