Marburger Bund fordert staatliches Förderprogramm für IT-Sicherheit
Berlin – Die Ärzteschaft darf sich den Möglichkeiten der Digitalisierung nicht länger verschließen. Das hat Peter Bobbert, Bundesvorstandsmitglied des Marburger Bundes, in einem aktuellen Video-Interview angemahnt. „Der Zug der Innovation geht weiter – mit oder ohne uns. Deshalb hoffe ich, dass wir Ärzte nicht nur der bremsende Faktor sind, sondern zukünftig auch der Taktgeber, um die Digitalisierung für unseren Beruf und für das Patientenwohl zu nutzen“, sagte Bobbert.
Um Potenziale des digitalen Wandels stärker nutzen zu können, brauche es jedoch entsprechende Rahmenbedingungen. Konkret forderte der MB-Vorstand arbeitnehmerfreundliche und sichere Arbeitsplätze, die zeitnahe Einführung der elektronischen Patientenakte sowie eine Positivliste von Gesundheitsanwendungen im digitalen Netz, die mit ärztlichem Sachverstand erstellt werden müsse.
Zugleich kritisierte Bobbert die unzureichende und wenig zukunftsfähige IT-Struktur vieler deutscher Kliniken. „IT-Sicherheit bedeutet nicht nur Datensicherheit, sondern auch Patientensicherheit. Deswegen brauchen wir hohe Sicherheitsstandards.“ Ein staatliches Förderprogramm von zehn Milliarden Euro für die nächsten sechs Jahre solle helfen, diese zu etablieren, so seine Forderung.
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