Ärzteschaft

Marburger Bund für bundeseinheitlichen Ablauf bei Coronaimpfungen

  • Mittwoch, 16. Dezember 2020
Susanne Johna, erste Vorsitzende des Marburger Bundes/ picture alliance, Marburger Bund Bundesverband
Susanne Johna, erste Vorsitzende des Marburger Bundes/ picture alliance, Marburger Bund Bundesverband

Köln – Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat sich für einen bundeseinheitlichen Ablauf bei den Coronaimpfungen ausgesprochen. Dann könne die Bevölkerung auch mit einer einheitlichen Medien­kampagne in Funk und Fernsehen darüber informiert werden, was auf sie zukomme, sagte die Gewerk­schafts­vorsitzende Susanne Johna heute im Deutschlandfunk.

Vor allem über Priorisierungskriterien und mögliche Nebenwirkungen müsse aufgeklärt werden, damit die Impfbereitschaft nicht abnehme. „Es ist bekannt, dass nach der ersten Impfung ein gewisser Prozent­satz über Schmerzen an der Einstichstelle klagen wird“, sagte Johna.

Während der Körper Antikörper produziere, könne sogar Fieber auftreten. Es sei wichtig, vor der Impfung darüber aufzuklären, „damit die Menschen nicht erstaunt sind, wenn diese Wirkungen auftreten – denn es muss ja zweimal geimpft werden“.

Auch wer zuerst geimpft werde, solange die Stoffe nur begrenzt verfügbar seien, müsse transparent dar­gelegt werden, forderte Johna. Die Priorisierungskriterien sollten am besten so zusammengefasst wer­den, dass sie „auf einen Bierdeckel“ passen.

Es sei „traurig“, dass große Teile der Bevölkerung sich zunächst nicht impfen lassen wollten, sagte Johna mit Blick unter anderem auf eine kürzlich vorgestellte Studie der Universität Leipzig. „Das liegt sicher auch mit daran, dass die Impfgegner immer mehr mobil machen.“

Sorgen wegen möglicher Langzeitfolgen des neuen Impfstoffs könne sie zwar nachvollziehen, sagte Johna. Andererseits ließen die Daten bisher auf eine gute Verträglichkeit schließen. „Das Allerwichtigste ist, dass wir durch die Impfung eine dauerhafte Chance bekommen, diese Pandemie zu überwinden.“

Die europäische Arzneimittelagentur (EMA) berät am 21. Dezember über eine Zulassung des Corona­impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer.

afp

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