Marburger Bund für Coronaimpfung auch in Arztpraxen und MVZ

Berlin – Im Vorfeld des nächsten Bund- und Ländertreffens in der kommenden Woche hat der Marburger Bund (MB) Maßnahmen zur Beschleunigung der Impfkampagne gefordert. Dies erfordere die Einbindung der niedergelassenen Ärzte in Praxen und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ).
„Nur mit ihrer Hilfe wird es gelingen, mehrere Millionen Menschen in wenigen Wochen durchzuimpfen", betonte MB-Vizevorsitzender Andreas Botzlar. Die jetzige Struktur der Impfzentren kann aus Sicht des MB nur eine Hilfskonstruktion sein.
„Es liegt nicht am guten Willen der Beteiligten, sondern schlicht an den unzulänglichen Tageskapazitäten der Zentren“, so Botzlar. Zudem ließen aktuell viele Impfberechtigte ihre Termine platzen, so dass zu viele Impfdosen ungenutzt blieben.
„Das können wir uns in dieser Situation schlicht nicht mehr leisten", betonte der MB-Vize. Spätestens wenn nach Ostern die zugesagten Impfstoffmengen der verschiedenen Hersteller eintreffen, müssten deshalb Arztpraxen und MVZ in die Impfkampagne einbezogen werden.
Zudem regte Botzlar an, die aktuelle Impfstrategie zu überdenken. Mit steigendem Impfstoffvolumen dürfe die Priorisierung nicht mehr der bestimmende Faktor beim Impfen sein. Die niedergelassenen Ärzte impften jedes Jahr zig Millionen Menschen gegen Infektionskrankheiten, so Botzlar.
Es gebe eine funktionierende Infrastruktur und unkomplizierte Terminvergaben. Die Politik sollte deshalb alles unterlassen, was zusätzliche Zeit kosten könnte, sprach sich der MB-Chef für einen Bürokratieabbau der Impfkampagne aus. Schließlich wüssten die niedergelassenen Ärzte selbst am besten, welche Patienten Vorrang vor anderen hätten.
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