Marburger Bund verlangt Perspektive für Beschäftigte des insolventen Klinikum Peine

Peine − Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat verbindliche Zusagen für die Zukunft des insolventen Klinikums Peine gefordert. Allen Mitarbeitern solle die Perspektive gegeben werden, „an der es schon so lange hapert“, sagte Andreas Hammerschmidt, Vize des Marburger Bundes Niedersachsen, heute.
„Ein Klinikum ist kein Wirtschaftsbetrieb − der Mensch muss vor dem Geld stehen.“ Nach der jahrelanger Hängepartie brauche das Klinikum ein zukunftsfähiges Konzept. „Es sind verheerende Signale, die die Insolvenz des Klinikums Peine inmitten der Coronakrise aussendet“, betonte Hammerschmidt.
„In Zeiten, zu denen der ärztlichen und nicht-ärztlichen Belegschaft eine bedeutendere Rolle denn je zukommt, medizinische Infrastrukturen lebensentscheidend sind und jedes Krankenhaus zählt, droht einem mittelgroßen Klinikum mit hoher regionaler Bedeutung die Abwicklung.“ Er betonte: „Die Beschäftigten brauchen endlich Klarheit.“
Rund 800 Angestellte des Peiner Krankenhauses bangen derzeit um ihre Jobs. „Dass das Klinikum Peine nun parallel zu der ausgesprochen schwierigen Situation um das Coronavirus-Infektionsgeschehen Insolvenz anmelden musste, ist für die Beschäftigten und die Menschen in Peine ohne Zweifel eine besondere Belastung“, hatte das niedersächsische Gesundheitsministerium am vergangenen Montag mitgeteilt.
Die Betreiber, die AKH-Gruppe mit Sitz in Celle, hatten angekündigt, einen Insolvenzantrag für die Klinikum Peine gGmbH zu stellen, um den Klinikbetrieb im Rahmen des vorläufigen Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung geordnet fortzuführen.
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