Ärzteschaft

Marburger Bund will Position der angestellten Ärzte im ambulanten Sektor stärken

  • Mittwoch, 25. Oktober 2017
/sepy, stock.adobe.com
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Berlin – Immer mehr Ärzte im ambulanten Bereich arbeiten als Angestellte. Berufs­politisch sind sie nach Auffassung des Marburger Bundes (MB) allerdings unter­repräsentiert. „Seit einigen Jahren ist ein steter Zuwachs der im ambulanten Sektor tätigen angestellten Ärzte zu verzeichnen. Ihre Gesamtzahl lag Ende des Jahres 2016 nach der Statistik der Bundesärztekammer bei 32.348 und hat sich seit 1993 fast versechsfacht. Ärztinnen sind mit 62,7 Prozent in dieser Gruppe besonders stark vertreten“, schreibt der MB in einem neuen Positionspapier zum Thema. 

Das Bundesarztregister der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) weise zum selben Zeitpunkt 28.695 angestellte Ärzte in der vertragsärztlichen Versorgung aus – ohne ermächtigte Krankenhausärzte, Privat­ärzte und in der Weiterbildung befindliche Ärzte. Dies sei ein Plus von 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Korrespondierend zu dieser Entwicklung sank die Zahl der Vertragsärzte um rund 1.200 im Vergleich zum Vorjahr auf 107.295. „Damit ist mittler­weile fast jeder vierte an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmende Arzt angestellt tätig. Setzt sich die Entwicklung weiter fort, wird es in absehbarer Zeit jeder dritte sein“, so der MB.

Die Ärztegewerkschaft kündigte daher heute an, sich politisch für eine bessere Vertretung dieser Arztgruppe einzusetzen. Konkret fordert der MB, einen festen anteiligen Wahlkörper für angestellte Ärzte in den Vertreterversammlungen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) vorzuschreiben. „Die mittlerweile vorgeschriebene Einrichtung von beratenden Fachausschüssen für angestellte Ärzte ist ein erster Schritt, aber nicht ausreichend“, so der Verband.

Gleichzeitig appelliert der MB an die im ambulanten Sektor angestellten Ärzte, sich stärker in den KVen zu engagieren. „Eine Einflussnahme insbesondere auf die Honorar­verteilung und die Vergütung der Leistungen angestellter Ärzte ist nur über eigenes Engagement in den Gremien der KVen möglich“, betonte der MB.

hil

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