Mecklenburg-Vorpommern: Krankenhausdirektoren fordern Angleichung der Vergütung
Sellin – Die Direktoren der Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern haben von der künftigen Bundesregierung eine bundesweite Angleichung der Krankenhausvergütungen gefordert. „Es ist nicht hinzunehmen, dass zum Beispiel dieselbe Blinddarmoperation in Anklam oder Schwerin deutlich schlechter bezahlt wird als in einem Krankenhaus in Rheinland-Pfalz oder Bayern“, sagte der Landesvorsitzende des Verbandes der Krankenhausdirektoren, Falko Milski, heute in Sellin.
Es herrsche eine Ungleichheit, die die Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern schwer benachteilige. „Jede vierte Klinik in Deutschland ist insolvenzgefährdet.“ Es müssten endlich grundsätzliche Lösungen für die finanzielle Schieflage gefunden werden. Von den Tarifpartnern ausgehandelte Lohnsteigerungen, so eine weitere Forderungen der Direktoren, müssten künftig voll refinanziert werden, damit die Krankenhäuser nicht zu weiteren Einsparungen in den Häusern gezwungen seien.
Auf Rügen berieten rund 50 Leiter sowie leitende Angestellte der landesweit 39 Krankenhäuser und 62 Reha-Kliniken über die Qualitätssicherung und die Finanzierung ihrer Einrichtungen. Auf Widerstand stieß das Vorhaben der Krankenkassen, Einzelverträge mit bestimmten Krankenhäusern über spezielle Leistungen abschließen zu wollen.
Das würde kleine Krankenhäuser und damit die Versorgung von Patienten in Flächenregionen gefährden. „Wenn die Krankenkassen ihre Versicherten in ganz bestimmte Kliniken lenken wollen, nehmen sie ihnen nebenbei die Wahlfreiheit der ärztlichen Leistung“, sagte Milski.
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