Mecklenburg-Vorpommern will mit Postwurfsendung zum Impfen animieren

Schwerin – Mit einer Postwurfsendung an alle Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern will Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) noch nicht geimpfte Menschen für eine Impfung gegen SARS-CoV-2 gewinnen.
Von den über 60-Jährigen, die besonders gefährdet sind, einen schweren Verlauf von COVID-19 zu erleiden, seien noch immer 15 Prozent nicht geimpft, sagte Schwesig heute in Schwerin. „Das sind 70.000 Menschen.“
Aber auch die unter 60-Jährigen hätten keine Garantie, nicht schwer zu erkranken, auch wenn sie statistisch gesehen weniger gefährdet seien. „Wenn es einen erwischt, dann ist es so, dass einem die Statistik nicht hilft“, betonte Schwesig.
Nach Worten des Bio-Informatikers Lars Kaderali von der Universität Greifswald sind vom Coronavirus derzeit vor allem junge Menschen betroffen, was ein Effekt der Impfungen sei. Bei den 15- bis 34-Jährigen betrage die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit etwa 70, bei den 5- bis 14-Jährigen liege sie zwischen 30 und 40.
Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz lag zu Wochenbeginn bei 25,6. Das Wachstum der Infektionszahlen sei „eindeutig exponentiell“, so Kaderali. Es sei davon auszugehen, dass die Zahlen auch in den kommenden Tagen und Wochen weiter steigen würden mit einer Beschleunigung im Herbst.
Dabei zeige sich, dass die Krankenhausbelastung bei vergleichbaren Inzidenzen heute dank des Impffortschritts nur ein Fünftel von dem aus früheren Wellen betrage. Kaderali mahnte dennoch zu einem höheren Impftempo, um die erwartete Welle im Herbst nicht zu groß werden zu lassen. Denn dann könne es durchaus wieder eng in den Krankenhäusern werden.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: