Medico International verurteilt Strategien zur „Flüchtlingsabwehr“
Berlin – Die Hilfsorganisation Medico International hat der Bundesregierung vorgeworfen, sie betreibe eine Politik der „Flüchtlingsabwehr“. „Mit Unterstützung der deutschen Entwicklungshilfe sollen die Grenzen Europas über die Türkei hinaus bis in den Niger ausgelagert werden“, erklärte die Hilfsorganisation, die heute in Berlin ihren Jahresbericht vorstellte.
Die Europäische Union handele nach dem gleichen Prinzip. Mit viel Geld delegiere sie Menschenrechtsverletzungen und die Errichtung von abschreckenden Lagern an außereuropäische Staaten. Eine Politik, die Diktaturen stärke und eine Entdemokratisierung dulde, werde letztlich aber nur neue Fluchtursachen schaffen.
Medico International hat im vergangenen Jahr mehr als 100 Projekte in 28 Ländern gefördert. Das Spendenaufkommen stieg den Angaben zufolge um sieben Prozent auf rund sechs Millionen Euro. Etwa die Hälfte der Summe floss in die Flüchtlingshilfe. Die Zuschüsse von öffentlicher Seite kletterten um 10,8 Prozent auf 4,4 Millionen Euro.
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