Vermischtes

Medizinische Empfehlungen von Ärzten zumeist verständlich

  • Freitag, 28. Dezember 2018
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Berlin – 93 Prozent der Eltern in Deutschland können medizinische Anweisungen eines Arztes nach eigenen Aussagen verstehen und mehr als 90 Prozent können die erhaltenen Empfehlungen und Ratschläge auch umsetzen. Das geht aus bisher unveröffentlichten Ergebnissen der AOK-Familienstudie 2018 hervor, für die das IGES-Institut im Auftrag des AOK-Bundesverbands mehr als 5.000 Eltern mit Kindern im Alter von vier bis 14 Jahren befragt hatte.

Obwohl die Anweisungen des Arztes verständlich sind, gaben aber zugleich 19 Prozent der befragten Eltern an, es fiele ihnen ziemlich oder sehr schwer, inhaltlich zu verstehen, was der Arzt ihnen mitteilt. Grundsätzlich stufen 51 Prozent der Eltern ihre Gesundheitskompetenz als eingeschränkt ein. 32 Prozent beurteilten diese sogar als problematisch und 19 Prozent als inadäquat.

Besonders schwierig ist es für Eltern der Umfrage zufolge, Informationen im Zusammenhang mit der Erkrankung ihres Kindes zu beurteilen. Etwas mehr als 40 Prozent tun sich schwer damit, die Vertrauenswürdigkeit von Medieninformationen zur Gesundheit des Kindes zu bewerten – und dies unabhängig vom Bildungsniveau.

Bei manchen Eltern beginnen die Orientierungsprobleme im Gesundheitsbereich allerdings auch schon einen Schritt vorher: Jedem Fünften fällt es laut Umfrage nicht leicht, überhaupt Informationen zur Kindergesundheit zu finden. Geht es um psychische Probleme, ist es sogar jeder Dritte.

„Bei Dr. Google findet man Ratschläge zu allen möglichen Symptomen. In der Informationsflut können die Eltern aber leider nicht mehr unterscheiden, was wichtig und richtig ist“, erklärte Klaus Hurrelmann, Gesundheitswissenschaftler von der Hertie School of Governance in Berlin.

Anstatt Sicherheit im Umgang mit der Erkrankung des Kindes zu gewinnen, passiere in vielen Fällen genau das Gegenteil. Die Eltern blieben verunsichert zurück und würden keine beziehungsweise falsche Entscheidungen treffen.

may/EB

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