Medizintechnik: Unternehmen geben sich neue Regeln für Umgang mit Ärzten
Berlin – Einen grundlegend überarbeiteten „Code of Conduct“ für die Zusammenarbeit in der Gesundheitswirtschaft hat der Industrieverband Spectaris verabschiedet. Aus Sicht des Verbandes besteht eine besondere Beziehung zwischen Industrie und medizinischen Fachkräften, die ein „geschäftsethisches Verhalten“ erforderlich machen.
Für das Image der Branche ist es aus Sicht von Spectaris von großer Bedeutung, dass sich die MedTech-Industrie auf allgemeine und einheitliche Regeln verständigt, die auch international anerkannt sind. „Der Code kann gleichgesetzt werden mit rechtsunverbindlichen Normen im Sinne von allgemein anerkannten Regeln. Solange sich die Unternehmen an diese Normen halten, können sie relativ sicher davon ausgehen, dass sie sich im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben bewegen“, erläuterte Marcus Kuhlmann, Leiter des Fachverbandes Medizintechnik bei Spectaris.
Der Kode umfasst fünf Prinzipien:
„Außenwahrnehmung/Darstellung in der Wahrnehmung anderer“: Zum Beispiel sollte auf die Buchung von Luxushotels oder luxuriöse Abendessen verzichtet werden.
„Transparenz“: Zum Beispiel sollten Arbeitgeber über die Zusammenarbeit von Ärzten mit Unternehmen informiert werden.
„Äquivalenz“: Honorare/Zuwendungen müssen sich stets am üblichen Marktwert orientieren.
„Trennung“: Zuwendungen dürfen nicht im Zusammenhang mit Beschaffungsentscheidungen stehen.
„Dokumentation“: Vertragsabschluss und Dokumentation der Ausgaben müssen schriftlich niedergelegt werden.
Der neue Code empfiehlt zudem, auf die direkte Kostenübernahme für Aus-, Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen zu verzichten, auch wenn dies momentan rechtlich in Deutschland noch möglich sei.
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