Vermischtes

Mehr als jeder vierte Arbeitnehmer macht regelmäßig keine Pause

  • Dienstag, 13. November 2018
/Andrey Popov, stockadobecom
/Andrey Popov, stockadobecom

Berlin – Für mehr als jeden vierten Arbeitnehmer fällt häufig die Pause aus. Im vergangenen Jahr gaben 28 Prozent aller befragten Beschäftigten an, häufig von Pausenausfällen betroffen zu sein, wie es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken heißt. Darin verweist die Regierung auf Arbeitszeit­befragungen durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Die Linke sprach heute von „alarmierenden“ Zahlen.

Aus der Antwort auf die Anfrage, über die zuerst die Zeitungen des Redaktionsnetz­werks Deutschland (RND) berichtet hatten, ergibt sich zudem, dass jüngere Arbeitnehmer häufiger ohne Pause arbeiten: Bei den 15- bis 29-Jährigen gaben das 31 Prozent der Befragten an, bei den Beschäftigten ab 50 waren es 26 Prozent. Im Vergleich zu einer Befragung 2015 erhöhte sich der Gesamtanteil von Arbeitnehmern, die häufig keine Pause machen, leicht von 27 auf 28 Prozent.

Als Gründe für die Pausenausfälle gaben die Beschäftigten am häufigsten „zu viel Arbeit“ und „passt nicht in den Arbeitsablauf“ (jeweils 63 Prozent) an. Nur 26 Prozent der Befragten sagten, sie verzichteten freiwillig auf eine Pause. 14 Prozent arbeiteten durch, um früher Feierabend machen zu können. Zu den am stärksten betroffenen Branchen gehören die Bereiche Gesundheit und Sozialwesen, Erziehung und Unterricht sowie das Gastgewerbe.

Gesetzlich vorgeschrieben sind eigentlich Ruhepausen nach spätestens sechs Arbeitsstunden. Die Linken warfen Arbeitgebern vor, ihre gesetzlichen Schutz- und Sorgfaltspflichten zu ignorieren und damit gesundheitliche Risiken ihrer Beschäftigten in Kauf zu nehmen. „Wenn Beschäftigte die Arbeit in ihrer Arbeitszeit nicht schaffen, dann muss mehr Personal eingestellt werden“, forderte die Linken-Bundestags­abgeordnete Jessica Tatti. Auch eine Anti-Stress-Verordnung sei „überfällig“.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung